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ADHS

Bei Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) handelt es sich um eine neurobiologische Erkrankung, bei der fehlerhafte Informationen zwischen Nervenzellen im Gehirn kommt. Sie äußert sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Selbstregulation sowie manchmal zusätzlich durch starke körperliche Unruhe (Hyperaktivität).

Lange Zeit galt ADHS als typische Krankheit bei Kindern und Jugendlichen, rund 5,3 Prozent sind weltweit betroffen. Jugend sind dabei häufiger betroffen als Mädchen. Doch auch für Erwachsene kann die Krankheit eine enorme Belastung darstellen.

ADHS kann viele Ursachen haben. Es können genetische sowie auch und umweltbedingte Ursachen haben. Betroffene und Angehörige stehen häufig unter erheblichem Druck. Das Versagen in der Schule oder Beruf als auch die Entwicklung von weiteren psychischen Störungen wurden oft beobachtet. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad, den jeweiligen Symptomen und dem Alter des Betroffenen. Der erste Ansprechpartner wäre der Hausarzt, später ein Psychiater / Nervenarzt.

Oft wird ADHS von verschiedene Nebensymptome begleitet, dazu zählt schnelle Stimmungswechsel, leichte Reizbarkeit, verminderte Stresstoleranz und Desorganisation. Viele Betroffene haben auch Probleme mit der Blase. Das Einnässen kommt bei ADHS-Kindern sehr häufig vor. In Zahlen ausgedrückt haben 10% der Siebenjährigen, ca. 5% der Zehnjährigen und 1% der Zwanzigjährigen ihre Blase nicht unter Kontrolle – sowohl nachts und tagsüber.

Wieso ADHS-Kinder häufig einnässen liegt daran, dass der Körper in der Nacht und am Tag ständig Urin bildet. Bei betroffenen Kindern fehlt der Stoff Vasopressin, der normalerweise die Urinproduktion in der Nacht verringern soll. Bei manchen Kindern wird der Stoff, aufgrund der Entwicklungsverzögerung nicht gebildet. Die Folge, man muss nachts genauso auf Toilette wie tagsüber. Aufgrund von Tiefschlaf wachen sie beim Blasendruck nicht auf uns nässen ins Bett.

Am Tag sind Kinder in eine Sache so sehr vertieft, dass sie nicht merken, wenn sie eine Toilette aufsuchen müssten. Sie befinden sich im „Hyperfokus“. Das bedeutet so viel, dass sie im Augenblick alle Reize (von innen und außen) nicht wahrnehmen und die gesamte Aufmerksamkeit ihre Tätigkeit widmen. Die Hose kann häufiger nass werden als sonst. Mit steigendem Alter ist es nicht mehr so häufig.

Zunächst sollte das einnässen durch einen Urologen abgeklärt werden. Jedoch ist die Behandlungsreife jedes Kindes unterschiedlich. Das eine Kind ist schon mit 6 Jahren bereit, ein anderes vielleicht erst mit 12 oder noch später. Windeln können eine verübende Lösung sein. Je nach Schweregrad der Harninkontinenz können Höschenwindeln wie PullUps schon helfen, dies können wie eine Unterhose an- und ausgezogen werden. Für die Nacht sind diese eher ungeeignet, dass sie leicht verrutschen können. Windeln mit Klebestreifen sind die bessere Wahl.

Zusätzlich sollte ein Toilettentraining durchgeführt werden und das Kind alle 2 Stunden aufs WC schicken. Eventuell kann auch eine Klingelhose oder Klingelmatte das einnässen eindämmen. Ein Feuchtigkeitsfühler löst einen Alarm aus, sobald dieser nass wird. Der Arzt kann auch ein Medikament verschreiben, welches den fehlenden körpereigenen Stoff „Vasopressin“ nachbildet.