Für finanzielle Stabilität der GKV müssen Politik, Leistungserbringer und Kostenträger gemeinsam sorgen

Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) laut vorläufigen Berechnungen auf etwa 306 Milliarden Euro. Vergleicht man dies mit dem Jahr 2014, wo die Ausgaben noch bei rund 205 Milliarden Euro lagen, so zeigt sich ein Anstieg um mehr als 100 Milliarden Euro bzw. eine Zunahme von 50 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts. Dieser signifikante Anstieg unterstreicht die außergewöhnliche Effizienz und Einsatzbereitschaft der GKV. Die finanzielle Last des Gesundheitssystems wird hauptsächlich von den Beitragzahlenden getragen.

Von dieser finanziellen Leistungskraft und Kapazität erwarten die Beitragzahlenden allerdings auch einiges. Sie fordern von der Politik, dass sie ihre Versprechen bezüglich finanzieller Stabilität wahr macht und notwendige Strukturreformen durchführt, anstatt die GKV mit zusätzlichen, zum Teil nicht versicherungsrelevanten Belastungen zu konfrontieren. Weiterhin richten sich die Erwartungen an die Akteure im Gesundheitssystem wie Krankenhäuser, Ärzte, Apotheken und Arzneimittelhersteller, die verantwortungsbewusst im Sinne des Gesamtsystems handeln und nicht ausschließlich ihre Eigeninteressen verfolgen sollten.

Es muss jedoch auch festgestellt werden, dass aktuell eine Diskrepanz zwischen den Einnahmen und Ausgaben der GKV besteht. Im letzten Jahr verzeichnete die gesetzliche Krankenversicherung ein Defizit von nahezu 1,9 Milliarden Euro. Es liegt im Interesse niemanden, dass die GKV finanziell überlastet wird. Nur durch ein gemeinsames Vorgehen von Politik, Leistungserbringern und Kostenträgern kann die ökonomische Vernunft und finanzielle Stabilität der GKV gewährleistet werden.