Auch die Messmethode Absorption Before Leakage (ABL) wird im Lavor durchgeführt, jedoch ist diese etwas aufwendiger und kommt der tatsächlichen Saugleistung eines Inkontinenzproduktes relativ nahe.
Beim ABL-Test wird das Inkontinenzhilfsmittel an einem anatomisch geformten Torso angelegt, der mit einer künstlichen Harnröhre ausgestattet ist. Damit wird eine inkontinente Person simuliert. Angeschlossen ist der Torso mit einem Computer. In zeitlichen Abständen dosiert die Anlage eine bestimmte Flüssigkeitsmenge in das Produkt.
Die Messung wird in drei Positionen durchgeführt in Rückenlage (90 Grad), in Seitenlage (30 Grad) und im Sitzen. Sobald ein Tropfen der Windel festgestellt wird, wird die Messung gestoppt. Eine spezielle Software ermittelt nun die Saugleistung der Windel. Wie beim ISO-Testverfahren, kommt auch beim ABL-Test eine Urinersatzlösung zum Einsatz. Inkontinenz-Patienten sollten sich schon eher an der ABL-Saugleistung orientieren.
Allerdings kann das ABL-Testverfahren nur für Produkte mit mittlere bis hoher Saugleistung anwendet werden. Um die Rücknässung und Aufsauggeschwindigkeit zur ermitteln, wird das MDS-Testverfahren angewendet.