Krankenhausaufenthalt mit Inkontinenz

Für viele Betroffene die unter Inkontinenz leiden, muss es eine reine Horrorvorstellung sein ins Krankenhaus zu müssen. Doch die Angst ist meist unbegründet. Zwar muss man die Schamgrenze überwinden, im Krankenhaus muss jedoch niemand etwas peinlich sein. Windeln sind da recht normal und werden in jeder Altersgruppe getragen. Gut, junge Menschen findet man dort selten. Ich kann aus meinen vier Krankenhausaufenthalten berichten und dich auf deinen gut vorbereiten.

In Krankenhäuser werden Windeln so häufig verwendet, wie Verbände oder Pflaster. Moderne Kliniken verfügen in jedem Patientenzimmer mittlerweile über einen Pflegeschrank, wo sich eben auch Windeln und Bettunterlagen befinden. Der Schrank wird nach Bedarf von Personal aufgefüllt. Meist wird das mit Diskretion abgewickelt. Im Aufnahmegespräch bzw. in der Stadionaufnahme sollte man das Pflegepersonal darauf ansprechen.

Wer denkt Windeln werden in Krankenhäuser nur von älteren, körperlich eingeschränkten und Inkontinenten Menschen getragen, liegt jetzt falsch. Meist kommen Windeln auch nach Operationen zum Einsatz. Geschieht meist aus hygienischen und zeitlichen Gründen. Stark alkoholisierte Personen die nach einer Saufparty ins Krankenhaus eingeliefert werden, bekommen zur Sicherheit eine Windel verpasst. Für einen bestimmten Zeitraum verlieren sie nämlich die Kontrolle über Blase und Schließmuskel. Windeln sind ein alltägliches Hygieneprodukt.

Im Aufnahmegespräch und Stadionaufnahme kannst du deine Blasenschwäche ruhig angeben. In der Regel wird man ohnehin danach befragt. Dies dient vor allem für die Bereitstellung der Produkte und das eventuelle anlegen der Windel durch die Pflegekräfte. Für sie ist dies nichts Ungewöhnliches. Ich bekam schon öfters Hilfe angeboten.

Patienten mit starkem Harnverlust und Stuhlinkontinenz sollten sich eigenständig um die Windelversorgung kümmern oder bei Familie oder Freunden um Nachschub bitten. Zwar werden Windeln auch vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt, allerdings sind die Produkte nicht immer sehr saugfähig. Es hängt vorm örtlichen Krankenhaus ab, welche Windelsysteme verwendet werden. Meist kommen Vorlagen mit Netzhose zum Einsatz.

Der Windelwechsel stellt für viele Patienten die größte Herausforderung dar. Dies wird zudem erschwert, wenn man in einem Mehrbettzimmer untergebracht ist. Manche Zimmer verfügen über keine eigene Toilette. Wer sich selbst wickeln kann, kann dies im Badezimmer im Stehen erledigen. Für die leichte Handhabung eignen sich Windeln mit Hüftband. Wer in Stehen seine Probleme hat, kann das Pflegepersonal um Hilfe bitten. Im Behandlungszimmer befindet sich eine Liege. Alternativ kann man auch seine Zimmernachbarn bitten, kurzzeitig das Zimmer zu verlassen.

Zur einfachen Logistik der Windel eignen sich Stoffbeutel. Es eignen sich jedoch auch große Kulturbeutel oder Windeltaschen. In modernen Zimmern, befindet sich im Badezimmer ein eigener Schrank. Dort kann man die Windeln im Beutel problemlos aufbewahren.

Die Entsorgung der Windel gestaltet sich dagegen einfacher als der Windelwechsel. In nahezu jeder Toilette befindet sich ein Mülleimer mit Deckel. Allerdings verwenden Krankenhäuser nicht immer blickdichte Müllbeutel. Man sollte eigene mitbringen, um die Windel vor blicken zu schützen. Da Windeln in Krankenhäusern normal sind, kann man darauf auch ruhig verzichten.

Häufige Fragen

Bekommt man Windeln vom Krankenhaus?
In der Regel bekommt man Windeln vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Allerdings hat man keinen Einfluss auf die Produktwahl. Notfalls müsste man mit Vorlagen vorlieb nehmen. Am besten du nimmst deine eigenen Produkte mit.

Wird man im Krankenhaus immer gewickelt?
Keine Angst! In der Regel wird man im Krankenhaus vom Pflegepersonal nicht gewickelt. Bei körperlich eingeschränkten Patienten übernimmt dies meist Personal in der Ausbildung. Dies muss jedoch niemand peinlich sein. Das Personal wird professionell geschult und geht mit Diskretion heran. Die Windel bekommt man meist auf dem Bett gewechselt – alternativ kommt auch ein Zimmer mit Liege in Frage.

Wird man gegen seinen Willen gewickelt?
Patienten werden meist nicht gegen ihren Willen gewickelt. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, wenn man alkoholisiert in Krankenhaus eingeliefert wird, auf die Intensivstation kommt, körperlich selbst nicht mehr in der Lage ist selbstständig aufs Klo zu gehen oder nach einem Suizidversuch am Bett fixiert wird. Um nur einige Beispiele zu nennen. Man kann auch nach einem Katheter bitten.

Muss man die Inkontinenz erwähnen?
Es ist in erster Linie jedem selbst überlassen, ob man seine Inkontinenz dem Krankenhaus angibt. Wenn man sich die Windel selbstständig wechseln kann und eigene Produkte dabei hat, ist es in der Regel nicht notwendig das Pflegepersonal zu informieren. Allerdings bei einer stationären Aufnahme mit Operation, wäre es angebracht, den Pflegekräften die Inkontinenz zu erwähnen um zusätzliche Arbeit zu ersparen. Außerdem würde man wahrscheinlich auf ein Zimmer verlegt, wo es andere Windelträger gibt.

Müssen Bettnässer im Krankenhaus eine Windel tragen?
Nein, das Krankenhaus kann niemanden dazu zwingen eine Windel zu tragen. Allerdings wird meist zu einer Windel oder Katheter geraten. Die Betten sind mit einer Wasserundurchlässigen Matratze ausgestattet. Um das Bettlaken zu schützen, kommt zusätzlich eine Inkontinenzunterlage auf Bett.