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Wickeln

Unter dem Begriff „wickeln“ versteht man heute in der Säuglingspflege das wechseln einer vollen Windel beim Baby. Da das gewickelt werden sehr schambehaftet ist, wehren sich oft Babys und Kleinkinder dagegen, sie geben jedoch schnell auf und werden passiv. Das Weinen ist eine normale Reaktion.

In der Kranken- und Seniorenpflege spricht man hingegen nicht vom Wickeln, sondern vom Anlegen oder wechseln eines Inkontinenzslip oder Schutzhose. Auch die Wickeltechnik unterscheidet sich stark von einem Säugling. Wobei die Beine eines Babys über den Kopf gehalten werden, um den Popo zu säubern, werden Erwachsene auf die Seite gelegt.

Früher verstand man allerdings unter wickeln (Fatschen) in der Säuglingspflege, wenn das Baby eng mit Stoffbinden umwickelt wurde, das es nahezu bewegungsunfähig ist. Üblich war es, dass das Kind mehrere Monate bis zu einem Jahr eingewickelt wurde. Die Praxis wurde schon vor Jahrhunderten durchgeführt und diente zur Beruhigung des Säuglings. Die Wickeltechnik kann zu Entwicklungsverzögerung beim Krabbeln und Laufen führen. Der Zusammen mit dem Kindstod gilt als sehr umstritten. Heute wird das Fatschen in Deutschland und westeuropäischen Ländern nicht mehr angewendet.