Krankheiten vom Windeln tragen

10 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter Inkontinenz. Die Dunkelziffer ist jedoch viel höher. Obwohl Inkontinenz und Windeln für viele ein TABU-Thema sind, gibt es Menschen die freiwillig Windeln tragen und diese auch benutzen wollen. Im 7ten Teil meiner Reihe für angehende Windelträger, erkläre ich dir welche Krankheiten durchs Windel tragen auftreten können.

Die Fragen haben ich überwiegend aus dem Internet recherchiert oder bei anderen sowie bei mir festgestellt. Die meisten Krankheiten lassen sich durch Medikamente, Salben oder auch Therapien beheben. Auch wenn manche Krankheiten Besorgniserregend klingen, muss es nicht zwingend heißen, dass man sie automatisch bekommt, nur weil man Windeln trägt. Akzeptiere deine Windel und habe spaß dabei. Achte besonders auf deine Hygiene und Körpertemperatur des Windelbereichs.

Ausschlag vom Windeln tragen
Bei Windeldermatitis handelt es sich um einen Ausschlag der durchs Windel tragen verursacht wird – deshalb wird die Hautkrankheit auch als Windelausschlag bezeichnet. Eine Windeldermatitis erkennt man durch das Wund sein im Bereich der Windelregion. Der Intimbereich ist oft krebsrot oder wund. Personen mit Inkontinenz sind anfällig an Windeldermatitis. Rund 40 % der Betroffen leiden unter Hautbeschwerden. Reduziert kann der Windelausschlag mit speziellen Salben. Wer dauerhaft auf Windeln angewiesen ist, sollte zudem regelmäßig Windschutzcreme verwenden.

Pilze vom Windeln tragen
Windelsoor ist eine Hautkrankheit, wenn sich im Windelbereich Pilze angesiedelt haben. Es handelt sich um eine Infektion mit dem Hefepilz Candida albicans, die durch wärme und feuchte in einer Windel begünstigt wird. Windelsoor ist damit eine Unterform der Kandidose. Die Krankheit tritt hauptsächlich bei Babys auf. Erkennbar ist die Krankheit an den geröteten und wunden Stellen im Anal- und Genitalbereich sowie im Bereich von Hautfalten, die häufig von roten Punkten umgeben sind. Auch Bläschen können zusätzlich entstehen, die schmerzen verursachen und zu nässen anfangen. Ohne Behandlung können sich die betroffenen Hautregionen bis auf Oberschenkel und Rücken vergrößern und ist ansteckend. Ebenfalls lassen sich oft im Mundraum weißliche Beläge sowie Schleimhautablösungen erkennen. Für die Behandlung wird eine Salbe verschrieben.

Inkontinenz vom Windeln tragen
Vom bloßen Windeltragen wird man sicherlich nicht plötzlich inkontinent. Allerdings wird sich mit der Zeit das Blasenvolumen enorm verkleinern. Dies hat die Folge, dass man bei noch so geringem Harndrang sehr oft auf Toilette gehen muss, dies ist ein typisches Verhalten von Patienten mit Reizblase (Hyperaktiven Blase). Da der Harndrang immer öfter wird, ist es möglich, dass man innerhalb einer Stunde mehrmals aufs Klo muss. Wird die Blase nicht trainiert, kann durchaus eine Dranginkontinenz entstehen oder man wird wieder zum Bettnässer. Bei Kindern die zur Sicherheit Windeln tragen, kann sich die Inkontinenz durchaus verschlimmern, weil kein Lerneffekt auftritt.

Mit der kleinen Blase wird man schnell an seine Grenzen stoßen. Die Zeit zwischen Harndrang und das rechtzeitige erreichen einer Toilette kann auf Dauer sehr schwierig werden. Oftmals wird das in die Hose gehen und man wird auf Inkontinenzhilfsmittel angewiesen sein. Für viele könnte das verstecken und wickeln der Windel vor Familie, Freunden, Bekannte oder auf der Arbeit zum Problem werden. Patienten erhalten die Inkontinenzhilfsmittel auf Rezept. Bei jungen Leuten werden Windeln jedoch nicht sofort verschieben, der Urologe versucht es erst mit Medikamenten. Bevor Windeln verschrieben werden, muss viele unangenehme Untersuchungen wie z.B. eine Blasenspiegelung über sich ergehen lassen, dabei wird einen eine 20 cm lange Kamera in die Harnröhre eingeführt. Wirklich sehr unangenehm.

Bislang gab es keine medizinische Studie, die bestätigt, dass man sich durchs dauerhafte Windeltragen, eine Inkontinenz antrainieren kann. Jedoch sprechen viele Faktoren dafür, wie die erwähnte Reizblase und das kleine Blasenvolumen. Vorbeugen kann man die Reizblase oder Inkontinenz, dass man seine Blase nicht sofort bei Harndrang entleert. Falls man bereits Symptome feststellt, sollte man unbedingt ein Arzt aufsuchen. Das Tragen von Windeln oder das weniger trinken, ist jedoch der falsche Ansatz. Denn das Fassungsvermögen der Blase nimmt nach und nach weiter ab. Die Blasenwand besteht aus einer Muskelschicht. Jeder Muskel muss trainiert werden. Ein Toilettentraining ist erforderlich, um die Blase wieder Schritt für Schritt zu trainieren, den Urin länger zu halten.

Während des Blasentrainings muss man mindestens 2 – 3 Liter am Tag trinken, auf übermäßigen Alkohol- und Kaffeegenuss sollte man jedoch verzichten. Auch das Rauchen sollte man einstellen und Übergewicht abbauen. Die Toilette sollte zu festgelegten Zeit benutzt werden. Während des Blasentrainings empfiehlt es sich, zur Sicherheit Pants zu tragen, falls kein WC in Reichweite ist. Ohne Arzt bringt ein Training aber wenig.

Unfruchtbarkeit vom Windeln tragen
Ja, es ist möglich, dass die Fruchtbarkeit also die Spermienzahl abnimmt. Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass männliche Babys die mit Folienwindeln gewickelt werden, später unfruchtbar werden können. Die Experten raten von daher zu Stoffwindeln.

Die Wissenschaftler meinen, dass eine über längere Zeit erhöhte Temperatur der Hoden ein Faktor für den Rückgang der Spermienzahl sein könnte. Spermienproduktion nimmt zudem auch ab, wenn man regelmäßig den Laptop auf den Schoß hat. Die Hodentemperatur sollte bei 33 – 34°C liegen. Die Fruchtbarkeit nimmt zwar wieder zu sobald sich die Hoden abgekühlt haben, jedoch kann der Prozess Monate dauern. Veröffentlicht wurde die Studie im britischen Fachblatt „Archives of Disease in Childhood“.

Krebsrisiko vom Windeln tragen
Seit Mitte Juni 2014 wurde von einer Frau aus Thailand bekannt, die durchs Windeltragen angeblich Gebärmutterkrebs bekommen hatte. Sie war arbeitsbedingt auf Windeln angewiesen und konnte diese sehr selten wechseln. Bei männlichen Babys vermuten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen erhöhte Hodentemperatur und Krankheiten wie Krebs. Jedoch gibt es keine aussagekräftigen Studien, die das belegen können.

Um erhöhte Hodentemperatur zur vermeiden, sollten vor allem in heißen Regionen überwiegend Stoffwindeln oder Einwegwindeln mit CottonFeeel-Oberfläche verwendet werden. Bei Produkten mit Folie ist die Hodentemperatur um ca. 3 Grad wärmer. Bei männlichen Babys und Männer kann Hodenhochstand langfristig zu Fruchtbarkeits- und Gewebeschäden am Hoden führen. Dies sollte von einem Arzt regelmäßig kontrolliert werden. Die medizinische Behandlung ist nach dem ersten Geburtstag sinnvoll.

Auch krebserregende Stoffe wie die bei der Produktion von Tampons, Slipeinlagen und Windeln eingesetzt werden, können zu ernsthaften Schäden führen. 25 Prozent der weltweit verwendeten Pestizide und Insektizide werden bei der Baumwollproduktion eingesetzt, darunter fünf der neun giftigsten Pestizide. Bei genmanipulierten Baumwolle wird auch ein Insektengift nachgewiesen, welches aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis stammt.

Kinder nehmen die Pestizide leichter auf, da sie sich dreimal so viel bewegen wie ein Erwachsener. Bei Kleinkindern gelangt das Gift direkt ins Gehirn und wirkt auf die Nervenzellen. Da die Hautoberfläche bei Kindern fast dreimal größer ist als bei einem Erwachsenen, ist die Schadstoffaufnahme viel höher. Pestizide führen außerdem zu neurologischen Störungen und Verhaltensstörungen bei Kindern. Chemikaliengemische aus Endosulfan und anderen Pestiziden regen das Wachstum von Brustkrebszellen an. Dies ist jedoch in Deutschland nicht mehr zugelassen, weil es stark fischgiftig ist und nur sehr schwer abgebaut werden kann.

Bei Tierversuchen wurde eine Verringerung der Fruchtbarkeit, Verweiblichung der Männchen und verändertes Sexualverhalten festgestellt. Bei Menschen konnte eine Unfruchtbarkeit und eine Zunahme von Brust- und Hodenkrebs beobachtet werden. Bei Frauen werden Dioxine in Verbindung mit Regelschmerzen (Endometriose) gebracht. Dies kann bei Frauen krebserregend, verwirrt das Hormonsystem, Unfruchtbarkeit, Geburtsfehlern und Missgeburten führen. Die giften Stoffe kommen in Berührung mit empfindlichen Körperstelle, da Tampons meist kleine Rückstände im Körper hinterlassen.

Binden und Tampons enthalten auch Rayon (Viskose), was zur besseren Absorption dienen soll. Außerdem wurde in Hygieneprodukten das Biozid TBT (Tributylzinn) und andere zinnorganische Verbindungen gefunden. Dies dient zur Bleichung, damit die Produkte schön weiß und sauber aussehen. Tamponhersteller geben zwar an, keine dioxinhaltige Bleichmittel zur Verwenden, was bisher in keine unabhängige Studie nachgewiesen werden konnte.

Um das Krebsrisiko vorzubeugen, sollte man auch auf Talkum-Babypuder gänzlich verzichten. Forscher vermuten, dass der Wirkstoff Talkum gesundheitliche Probleme bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen verursachen kann. Eine Studie von Harlow, Cramer und Bell hat zudem festgestellt, dass Frauen mit Eierstockkrebs Talkum häufiger als gesunde Frauen in ihren Genitalbereich verwendet haben. Man sollte Produkte mit Talkum vermeiden.

Auch wenn vieles das Krebsrisiko begünstigen kann, herrscht kein Grund zur Panik. Um auf eine Nr. sicher zu gehen, sollte man sich regelmäßig auf Krebs untersuchen lassen. Die Meinungen der Ärzte gehen weit auseinander und vieles ist noch unerforscht. Allerdings sollte man dies im Hinterkopf behalten.

Psychische Belastung vom Windeln tragen
Für größere Kinder, Jugendliche oder Erwachsene die aus medizinischen Gründen oder teils eines Windelfetisch auf Windeln angewiesen oder dazu gezwungen werden Windeln zu tragen, kann es eine erhebliche psychische Belastung darstellen. Es entspricht nicht der gesellschaftlichen Norm das Personen die dem Kleinkindalter entwachsen sind, Windeln zu tragen.

Menschen die über längeren Zeitraum unterwegs sind, müssen leistungsstarke Windeln verwenden, diese sind erheblich dicker als normale Unterwäsche. Da sie entsprechen auftragen, vor allem im Gesäßbereich haben die meisten Angst das Mitmenschen die Windel unter der Kleidung erkennen können. Auch bei der Kleiderwahl ist man in der Regel mehr oder minder Eingeschränkt. Da die Windel bis zum Bauchnabel abschließt, kann diese vor allem beim Bücken herausschauen. Dies kann durch Bodys oder Latzhosen verhindert werden. Moderne Windelslips fallen kaum unter der Tageskleidung auf. Windeln mit Kunststofffolie neigen oft zu rascheln. Besonders in Umgebungen mit wenigen Nebengeräuschen, könnte man unter umständen das rascheln wahrnehmen. Enge Unterhosen, Body, Strumpfhose oder Gummihose verhindert dies. Viele Hersteller bieten Windeln mit textilähnlicher Oberfläche an, das rascheln wird miniert. Grade bei Inkontinenten, vielleicht auch bei einigen Windelliebhabern laufen ständig mit der Angst rum, dass die volle Windel nicht rechtzeitig gewechselt werden kann und sie im schlimmsten Fall ausläuft. Die Scharm stellt eine weitere psychische Belastung dar, weil auch unangenehme Gerüche auftreten können.

Windelträger sind meist in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Das Umziehen und Tragen der Windel im Sportunterreicht oder im Schwimmbad ist nahezu unmöglich, ohne sich den anderen zu outen. Auch das Übernachten bei Freunden oder auf Klassenfahrt könnte häufig zu einem Problem werden. Vor allem das unbemerkte wickeln ist eine Herausforderung. Kinder trauen sich oft nicht mit anderen zu spielen, aus Angst die Windel könnte sichtbar werden. Der soziale Kontakt zu Freunden und Bevölkerung geht verloren.

Man findet zwar Kontakte in verschiedenen Communitys, die meisten Menschen reagieren darauf mehr oder weniger irritiert oder völlig abweisend. Einige finden es auch Ekelhaft, wenn der Partner mit einer vollen Windel rumläuft. Für viele ist es ein absolutes Tabu darüber zu reden. Einen Partner zu findet ist fast unmöglich. Frauen verbinden das Windeltragen mit einem Baby bzw. Kleinkindes das noch nicht gelernt hat auf Töpfchen zu gehen.  Die Windel wird grade bei Windelliebhaber vom Partner selten akzeptiert. Die Leidenschaft muss stark eingeschränkt oder sogar beendet werden. Dies führt oft zum Streit oder zur Trennung.

Grade Windelfetischisten fühlen sich oft allein, was auf die Psyche gehen kann. Der Wille mit einem Partner einer Partnerschaft einzugehen oder den Fetisch gemeinsam auszuleben, ist bei vielen sehr groß. Das Kopfkino spielt eine fiktive Rolle. Doch irgendwann ist der Film zu ende und nichts hat sich geändert. Jüngere Menschen zeigen oft mehr Verständnis und sind Tolerant genug eine Partnerschaft einzugehen. Für viele wird jedoch der enorme Altersunterschied Schwierigkeiten bereiten. Wer seine Windel nicht akzeptiert, kann es durchaus zu erhebliche psychische Störungen oder auch Depressionen bekommen und sollte dringend einen Arzt aufsuchen.