COVID-19-Pandemie: NUM geht in die zweite Runde

Die SARS-CoV-2-Pandemie stellt durch das rasche Auftreten neuer Virusvarianten und die sich stets ändernde Immunitätslage in der Bevölkerung durch Impfung und Genesung weiterhin eine Herausforderung für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem dar. Um dieser Situation und auch zukünftigen Krisen mit anderen Krankheitserregern bestmöglich zu begegnen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) in einer zweiten Förderperiode mit 240 Millionen Euro bis Mitte 2025. Der Bund unterstützt somit weiterhin die Vernetzungsaktivitäten der 36 deutschen Universitätskliniken untereinander sowie mit externen Einrichtungen, wie dem Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens. Im Jahr 2022 haben 15 Teilprojekte der sogenannten Infrastruktur- und Forschungslinien begonnen und befinden sich aktuell in der Arbeitsphase. Weitere Projekte sollen spätestens im Januar 2024 beginnen.

UMG an 15 Verbundprojekten beteiligt, sieben in mit-koordinierender Funktion

Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) beteiligt sich an allen 15 laufenden Verbundprojekten in der zweiten NUM-Förderrunde und übernimmt die Mit-Koordination von sieben dieser Vorhaben. Prof. Dr. Simone Scheithauer, Direktorin des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektiologie der UMG, koordiniert unter anderem das Forschungsprojekt „PREPARED“. Das Verbundprojekt erarbeitet die Grundlagen, um optimal vorbereitet zu sein und bestmöglich handeln zu können, in der aktuellen Pandemie, aber vor allem in zukünftigen pandemischen Situationen sowie in fortbestehenden globalen und nationalen enormen Gesundheitskrisen, zum Beispiel Infektionen durch multiresistente Erreger, aber auch in zukünftigen Herausforderungen an das Gesundheitssystem.

Darüber hinaus ist Prof. Scheithauer im Koordinationsteam von weiteren zwei Projekten vertreten: Das Infrastrukturprojekt „GenSurv“ befasst sich mit dem Mehrwert molekularer Erregerüberwachung und der optimierten Probengewinnung sowie der Bereitstellung und Nutzung von SARS-CoV-2-Daten und Sequenzierungsdaten anderer Erreger mit Relevanz für die öffentliche Gesundheit. Das mit GenSurv eng verwobene Forschungsprojekt „MolTraX“ intensiviert die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Gesundheitsdienst und der Universitätsmedizin durch Nutzung diverser Expertisen am Beispiel der molekularen Überwachung.

Prof. Dr. Dagmar Krefting, Direktorin des Instituts für Medizinische Informatik der UMG, koordiniert das Infrastrukturprojekt „NUKLEUS“. Durch die einsatzbereite, skalierbare und leistungsfähige Infrastruktur und die Mitwirkung von führenden Expertinnen der Universitätsmedizin können zukünftig Studien für die wichtigsten medizinischen Fragestellungen innerhalb weniger Wochen in hoher Qualität realisiert werden und dadurch Antworten mit hoher Aussagekraft liefern. Des Weiteren koordiniert Prof. Krefting das Forschungsprojekt „CODEX+“. Ziel des Projektes ist es, unterschiedliche Lösungen zur Erforschung und Bewältigung der Pandemie in eine gemeinsame nachhaltige Infrastruktur des bundesweiten Netzwerkes zu integrieren. Dies umfasst zum Beispiel die App-basierte Datenerhebung, die Erkennung von Hochrisikopatientinnen auf der Intensivstation, die Überprüfung leitliniengerechter Behandlung sowie die Überwachung des Infektionsgeschehens. Prof. Krefting ist zudem an der Koordination des ergänzenden Moduls „CODEX+ Monitor“ beteiligt. Dieses Projektmodul befasst sich mit der Überwachung der Krankenhausauslastung sowie der Frage, ob Krankenhausaufenthalte wegen oder mit SARS-CoV-2-Infektion erfolgen.

Prof. Dr. Sabine Blaschke-Steinbrecher, Ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme der UMG, koordiniert das Modul CODEX+ Monitor mit. Zudem ist sie am Vorhaben „IMMUNEBRIDGE“ zur Ermittlung der aktuellen SARS-CoV-2-Immunität in der Bevölkerung gemeinsam mit dem Standort Bonn koordinativ tätig.