Welt-Kontinenz-Woche 2021 – Infos und gute Versorgung helfen beim Tabuthema Inkontinenz

Bundesweit leiden etwa fünf Millionen Menschen unter Inkontinenz, manche Schätzungen gehen von bis zu neun Millionen Betroffenen aus. Dabei ist das Thema und der Umgang damit für viele Betroffene schambehaftet und oft auch ein Tabu. „Urin- und Stuhl-Inkontinenz können verschiedene Ursachen haben und beispielsweise in Folge von Nerven- oder Krebserkrankungen auftreten“, sagt Juliane Pohl von der Initiative Faktor Lebensqualität. „Derartige Beschwerden sollten immer zügig ärztlich abgeklärt werden“, so Pohl.
Für die meisten Menschen ist es irritierend, wenn sie ihre Harn- und Stuhlausscheidungen nicht mehr kontrollieren können. „Versagt diese bisher selbstverständliche Funktion, sollte sich niemand scheuen, darüber mit der/dem Hausärzt/in zu sprechen“, rät Werner Droste, Vorsitzender der Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz und Wunde (FgSKW).

„Ein Verschweigen kann zu Grunde liegende Erkrankungen verschlimmern und im Extremfall zusätzlich dazu führen, dass sich Menschen aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen und selbst zu Verwandten und Freund/innen jeden Kontakt abbrechen, damit niemand etwas merkt“, sagt Droste. Zwar werde bei einer ersten Pflegeanamnese inzwischen standardmäßig bei jedem Erstkontakt mit Pflegediensten oder in der Klinik nach Inkontinenz gefragt, so Droste. „Aber auch diese schon weit gehende organisierte Erfassung reicht noch immer nicht aus. Dabei gibt es heute nach einer eingehenden Diagnostik viele Therapie- und Versorgungsmöglichkeiten mit modernen und diskreten medizinischen Hilfsmitteln bei Harn- und Stuhlinkontinenz.“

Gute Versorgung erhöht Lebensqualität
In Deutschland können Patient/innen auf eine hohe Versorgungsqualität vertrauen, die von Ärzt/innen, qualifiziertem Pflegepersonal und Medizinprodukteherstellern gewährleistet wird. „Vielfältige moderne medizinische Hilfsmittel und vor allem eine professionelle begleitende Versorgung helfen bei einer Inkontinenz entscheidend. Sie sorgen für eine hohe Lebensqualität bei den Betroffenen. Die Spezialist/innen von Versorgungs- und Homecare-Unternehmen beraten und unterstützen dabei, das richtige Produkt bei Harninkontinenz oder einem Stoma auszuwählen“, so Pohl von der Initiative Faktor Lebensqualität. „Mit ihrer Erfahrung können sie auch frühzeitig bei eventuellen Komplikationen helfen“, sagt Pohl.

Mehr Informationen bietet die diesjährige bundesweite Welt-Kontinenz-Woche der Deutschen Kontinenz Gesellschaft vom 21. bis zum 27. Juni. Unter dem Motto „Inkontinenz behandeln – Lebensqualität erhöhen“ ist eins der Ziele, das Thema Harn- und Stuhlinkontinenz vom gesellschaftlichen Tabu zu befreien. Während der Infowoche stehen die Behandlung und der Umgang mit Inkontinenz im Mittelpunkt. Nach Möglichkeit wird es pandemie-konforme Vorträge mit Publikum geben, die vielfältigen digitalen Angebote können bundesweit genutzt werden.