Hightech-Windel analysiert Baby-Urin

Eine Windel, die sich meldet, wenn sie voll ist oder eine Windel die nicht mehr gewechselt werden muss, all das wurde bereits entwickelt und sind richtige Hightech-Windeln. Ein US-Unternehmen aus New York erfand jetzt eine Babywindel die den Urin des Babys analysiert. Eltern erfahren so den aktuellen Gesundheitszustand ihres Kindes. Übertragen wird das ganze über eine über eine App auf Smartphone.

Entwickelt wurde die Hightech-Babywindel vom StartUp Pixie Scientific, die es besorgten Eltern erlaubt, schnell und unkompliziert einen Einblick in den aktuellen Gesundheitszustand ihres Sprösslings zu bekommen. Das als „Smart Diaper“ vermarktete Produkt analysiert dabei automatisch den Urin seines Trägers und zeigt dem Betrachter über spezielle eingebaute Testfelder eine mögliche Harntraktinfektion, Nierenstörung oder Dehydration an. Mithilfe einer dazu passenden Smartphone-App lassen sich die erfassten chemischen Daten präzise auswerten und auf Wunsch sogar an verschiedene medizinische Institutionen oder den eigenen Arzt des Vertrauens weiterleiten.

„Ich bin eines Tages mit meiner Frau und meiner kleinen Tochter im Auto unterwegs gewesen, als meine Frau mich fragte, ob sich unser Kind nass gemacht hat. Damals habe ich realisiert, dass sie nur so in wertvollen Daten sitzt“, erklärt Pixie-Gründer Yaroslav Faybishenko die grundlegende Idee hinter seiner innovativen Erfindung. Die Hightech-Windel greife genau diese Daten auf, um aktuelle Gesundheitsbedrohungen und -probleme aufzudecken. „Wir wollten nicht einfach ein weiteres neues Gadget entwickeln, sondern ein Produkt, das sich unauffällig in unser tägliches Leben einfügt und nur dann den Mund aufmacht, wenn es tatsächlich einen Grund für einen Besuch beim Kinderarzt gibt“, so Faybishenko.

Verfärbung lässt Problem erkennenDie Technologie, die sich in der „Smart Diaper“ verbirgt, ist relativ simpel. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine normale Babywindel, die an der Vorderseite mit einer Reihe verschieden eingefärbten quadratischen Flecken bestückt ist. Jeder dieser Aufnäher steht für eine unterschiedliche chemische Reaktion mit einem bestimmten Protein, Wassergehalt oder Bakterium. Wenn die Aufnäher mit dem Urin des Kindes in Berührung kommen und dieser von seiner Zusammensetzung her außerhalb der als normal definierten Parameter liegt, verändern sie ihre Farbe.

Damit die Eltern in solch einem Fall genau wissen, mit welchem gesundheitlichen Problem ihr Kind gerade zu kämpfen hat, müssen sie mit ihrem Smartphone ein Foto von den Testfeldern schießen. Die Applikation spuckt dann in Windeseile ein präzises und verständliches Analyseergebnis der chemischen Inhaltsstoffe des Baby-Urins aus. Bei akuten Problemen, die auf diese Weise festgestellt werden, lassen sich die gesammelten Daten auf Wunsch auch sofort an bestimmte medizinische Institutionen oder Kinderärzte weiterleiten.

Erste Testläufe ab SeptemberDass die Funktionalitäten und Einsatzmöglichkeiten von Handy-Apps für medizinische Zwecke offenbar viel Potenzial versprechen, haben bereits andere interessante Beispiele wie „EmotionSense“ oder „Xpression“ gezeigt. Inwiefern die neue Kombination aus Software und Hightech-Windel tatsächlich dazu geeignet ist, den Gesundheitszustand von Babys zu kontrollieren, wird sich aber erst im Laufe der nächsten Monate klären. Dann sollen nämlich offizielle Testläufe des Produkts in US-Krankenhäusern stattfinden. Der erste ist laut Hersteller bereits für September im Benioff Children’s Hospital der University of California in San Francisco geplant. Die Erfindung wäre bestimmt auch was für den Inkontinenzmarkt.