Fernsehkonsum fördert Toilettengänge

Die Studie, durchgeführt von Forschern an der medizinischen Universität Wenzhou in China, beleuchtet einen interessanten Aspekt der modernen Lebensweise und deren Einfluss auf die Gesundheit. Die Forscher analysierten Daten von über 13.000 Personen aus den USA, die im Zeitraum von 2011 bis 2016 erhoben wurden. Alle Teilnehmenden waren mindestens 20 Jahre alt. Die Ergebnisse dieser umfassenden Untersuchung wurden in der renommierten Fachzeitschrift Neurourology and Urodynamics veröffentlicht.

Das Hauptaugenmerk der Studie lag auf Nykturie, einem Zustand, bei dem Betroffene nachts mehrmals aufwachen müssen, um zu urinieren. Es stellte sich heraus, dass 32 Prozent der Studienteilnehmer angaben, unter Nykturie zu leiden. Diese Erkrankung kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, da sie den Schlaf unterbricht und oft zu Tagesmüdigkeit führt.

Die Forschenden berücksichtigten bei ihrer Analyse verschiedene Parameter wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI), ethnische Zugehörigkeit, Bildungsniveau und das Vorliegen schwerer Krankheiten. Eine der bemerkenswertesten Entdeckungen der Studie war der deutliche Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Fernsehkonsums und dem Risiko für Nykturie. Personen, die angaben, täglich fünf Stunden oder mehr mit Fernsehen oder dem Konsum von Videos und Streams zu verbringen, hatten ein um 48 Prozent erhöhtes Risiko, an Nykturie zu leiden.

Dieser Zusammenhang könnte teilweise dadurch erklärt werden, dass längere Fernsehnutzung oft mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes verbunden ist, welcher wiederum ein Risikofaktor für Nykturie ist. Zudem ist bekannt, dass Menschen beim Fernsehen dazu neigen, mehr zu trinken, was zu einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme führt und somit potenziell Nykturie begünstigen kann.

Die Studie zeigt auch auf, dass Personen mit einem höheren BMI häufiger von Nykturie betroffen waren. Zudem war ein Großteil der Personen, die unter Nykturie litten, älter, was darauf hinweist, dass das Alter ebenfalls ein Risikofaktor für diese Erkrankung ist.

Obwohl die Studie keinen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Nykturie beweisen kann, liefert sie dennoch wertvolle Einblicke in mögliche Risikofaktoren für diese störende Erkrankung. Die Forschenden betonen die Wichtigkeit eines bewussten Umgangs mit Fernseh- und Videokonsum, um das Risiko für Nykturie und möglicherweise andere gesundheitliche Probleme zu minimieren. Die Ergebnisse regen dazu an, das eigene Verhalten zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen, um die Qualität des Schlafs und damit die Lebensqualität insgesamt zu verbessern.