Pro Generika-Vorstand warnt vor Engpässen bei Krebs-Biologika

Thomas Weigold, der Country Präsident von Sandoz Deutschland und stellvertretender Vorsitzender von Pro Generika, hat auf dem 36. Deutschen Krebskongress die kritische Situation der Arzneimittelversorgung, insbesondere bei Krebsmedikamenten, thematisiert. Er hob hervor, dass die Engpässe beim Krebsmedikament Tamoxifen ein deutliches Warnsignal seien. Diese Engpässe offenbarten die Risiken, die durch eine geringe Anzahl von Anbietern und sehr niedrige Erstattungspreise entstehen.

Weigold betonte, dass nur durch das Engagement der Generika-Hersteller eine tatsächliche Unterversorgung knapp verhindert werden konnte. Trotzdem scheint die Politik aus diesen Vorfällen keine Konsequenzen gezogen zu haben. Er kritisierte insbesondere das Arzneimittel-Lieferengpass-Gesetz (ALBVVG), das keine Verbesserungen für Krebsmedikamente (Onkologika) bringe. Zudem sah er die Politik auf einem falschen Weg, indem sie die automatische Substitution von Biologika fördert, was den Krankenkassen ermöglicht, exklusive Rabattverträge abzuschließen. Dieses Vorgehen, das primär auf niedrige Preise abzielt, wiederholt seiner Meinung nach die bereits bei Generika gemachten Fehler.

Weigold argumentierte weiter, dass der Markt für Biosimilars aktuell gut funktioniert: Es gibt eine sichere Versorgung, eine hohe Marktdurchdringung, einen gesunden Wettbewerb und fast überall Rabattverträge, die zu erheblichen Einsparungen führen. Daher sei ein Eingreifen des Staates nicht nur unnötig, sondern birgt auch das Risiko, Lieferengpässe zu provozieren.

Er betonte die kritische Bedeutung einer zuverlässigen Versorgung mit onkologischen Biologika, da Krebspatientinnen und -patienten besonders auf ihre Medikamente angewiesen sind. Weigold forderte einen politischen Willen, aus den bisherigen Fehlern zu lernen und die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass Deutschland ein starker Standort für Biosimilars bleibt und Versorgungssicherheit gewährleistet ist.