Knappschaft kürzt Pauschale für Inkontinenzhilfen

Die Knappschaft wird ab Juni die Pauschalen für Inkontinenzhilfsmittel drastisch kürzen. Die Kasse zahlt statt bisher die üblichen 21 Euro pro Monat, dann nur noch eine Monatspauschale von lediglich 15 Euro ihren Versicherten. Das Inkontinenz-Patienten aus ihrem Privatvermögen für Windeln ausgeben müssen, ist bei vielen Krankenkasse mittlerweile Standard.

Allerdings lobt sich die Knappschaft selbst. Es konnten verbesserte Standards und wirtschaftliche Verträge abgeschlossen werden, wo im Normalfall keine Mehrkosten entstehen sollten. Falls lieferberechtigten Apotheken den neue Verträgen nicht zustimmen, droht eine Auflösung. Versicherte müssen sich dann über einen anderen Vertragspartner umsehen.

Wie die Kasse weiter mitteilte wird die Grundversorgung durch den Hersteller Paul Hartmann sichergestellt. Die Versicherten müssen allerdings selbst Kontakt zu Hartmann aufnehmen. Nach Absprache mit der Kasse, stehen noch andere  Vertragspartner zur Auswahl. Laut einer Sprecherin der Knappschaft wurde den Apotheken eine zu hohe Pauschale gezahlt, als gesetzlich vorgeschrieben oder medizinisch notwendig ist

Laut der Knappschaft fallen den Versicherten lediglich Mehrkosten an, wenn sie sich für eine hochwertige Versorgung oder größere Menge als medizinisch notwendig entscheiden. Man muss sich entweder mit dem Kassenprodukt anfreunden oder draufzahlen. Die MoliCare Premium soft extra, die bei Hartmann zuzahlungsfrei erhältlich ist, fiel beim Praxistest allerdings durch. Von 22 Testprodukten liefen gut die Hälfte der Windeln aus, womit keine optimale Inkontinenzversorgung sichergestellt werden kann. Die Aufnahmekapazität liegt bei der Premium soft extra im Durchschnitt bei 441,45 ml.

Wenn Versicherte mit den Leistungen ihrer Kassen nicht zu zufrieden sind, hilft oftmals nur ein Wechsel. Die Techniker Krankenkasse zahlt eine Pauschale von 18,45 Euro und jeweils 17 Euro die KKH. Die AOK und DAK stellt nur 13 Euro bzw. 12,50 Euro zur Verfügung. Mit 21 Euro übernimmt die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau am meisten, wobei der Betrag auch nicht grade zur Entlastung führen wird. Die Barmer GEK zahlt keinen Euro.