Eine Petition der die optimalen Inkontinenzversorgung regelt (ich berichtete) war schon lange überfällig. Sobald Inkontinente auf Windeln oder andere Inkontinenzhilfsmittel angewiesen sind, lassen die meisten Kassen einen buchstäblich mit nassen Hosen stehen. Nach einer Recherche vom Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Ausgabe 11) liegt die niedrigste Monatspauschale eines Patienten für die Inkontinenzversorgung grade einmal bei 13 Euro. Die DAK möchte den Satz sogar auf 12,50 Euro festlegen.
Bei so einem geringen Beitrag ist eine bedarfsgerechte Versorgung nicht zu gewährleisten. Auf Basis seriöser Berechnungen sollte eine auskömmliche Pauschale für eine qualitativ angemessene Patientenversorgung vielmehr zwischen 25 und 30 Euro netto pro Monat liegen.
Nach dem Beitragssatz der DAK würde die Versorgung grade einmal für fünf Tage ausreichen. Man muss sich entweder die restlichen Tage in die Hose machen oder eine Zuzahlung – quasi die Windeln aus eigener Tasche finanzieren. Manchmal ist auch der Wechsel der Kasse sinnvoll.
Wer seine Windeln nicht selbst finanzieren will oder kann, muss Vorlieb mit sogenannten Kassenwindeln wie die Molicare Comfort Maxi oder Medi-Slip nehmen. Bei einer schwallartigen Blasenentleerung sind die Windeln meist schon überfordert und laufen aus. Wer diese Windeln mehr wie 3 Stunden tragen will oder muss, setzt sich peinlichen Unfällen aus. Eine optimale Inkontinenzversorgung ist damit nicht gewährleistet.