Japaner beobachten Besserung der Blasenschwäche nach Hüft-OP

Viele Ältere leiden unter Gelenkverschleiß. Viele Ältere schlagen sich auch mit Blasenschwäche herum. Vor allem bei Frauen jenseits der Pensionsgrenze kommt oft beides zusammen: Arthrose und Inkontinenz. Beides kann die Freude am Leben gewaltig beeinträchtigen, so das Infozentrum Inkontinenz. Die Betroffenen reduzieren ihren Bewegungsradius, behelfen sich mit Stock, Schmerzmitteln und Windeln – und nehmen die Einschränkungen resigniert hin.

Hoffnung kommt jetzt aus dem fernen Osten: Wie die Fachzeitung „Gynäkologie + Geburts-hilfe“ in ihrer Mai-Ausgabe schreibt, haben japanische Orthopäden einen Zusammenhang zwischen Hüftgelenkersatz und Blasenschwäche beobachtet. Sie befragten eine Gruppe älterer Frauen vor und nach der Hüftoperation und stellten fest: Bei 64 Prozent der Frauen verbesserte sich die Inkontinenz nach dem Hüftersatz. Die Experten vermuten einen Zusammenhang zwischen Hüft- und Beckenbodenfunktion.

Mit der neuen Hüfte wurden die Frauen beweglicher und bauten wieder Muskeln auf – offenbar auch die für die Funktion der Blase wichtigen Beckenbodenmuskeln. Falls sich die Beobachtungen auf längere Sicht bestätigen, verlieren Hüftersatzoperationen möglicherweise für manchen ihren Schrecken. Immerhin legen sich im Jahr in Deutschland über 213.000 Menschen unters Messer. Die meisten von ihnen Frauen (2010, lt. RKI). Genaue Zahlen, wie viele von ihnen auch unter Blasenschwäche leiden, gibt es hierzulande allerdings noch nicht.