Innovative Forschung im Kampf gegen Kinderkrebs

Internationaler Kinderkrebstag

Im Universitätsklinikum Münster steht eines der führenden kinderonkologischen und kinderhämatologischen Zentren Deutschlands unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Rössig, einer renommierten Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt in pädiatrischer Hämatologie und Onkologie. Als Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der José Carreras Leukämie-Stiftung und Direktorin der Klinik ist Prof. Rössig eine treibende Kraft im Kampf gegen Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Ihre Arbeit und ihr Engagement sind von entscheidender Bedeutung, vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar, ein Datum, das die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen und Fortschritte in der Behandlung von Kinderkrebs lenkt.

Prof. Rössig teilt die tiefgreifende Sorge um die belastenden Auswirkungen der aktuellen Krebstherapien auf junge Patienten. Die traditionelle Krebsbehandlung, die darauf abzielt, schnell teilende Zellen im Körper zu vernichten, trifft nicht nur Krebszellen, sondern verursacht auch erhebliche Nebenwirkungen bei Kindern. Diese reichen von einer beeinträchtigten Blutbildung, was die Abwehrkräfte der jungen Patienten schwächt, bis hin zu langfristigen Schäden wie Hörschäden oder Wachstumsproblemen, insbesondere nach Knochenmarktransplantationen.

Angesichts dieser Herausforderungen sucht Prof. Rössigs Team nach alternativen Behandlungsmethoden, die die Krebszellen effektiv bekämpfen, ohne dabei schwere Spätfolgen zu hinterlassen. Ein vielversprechender Ansatz ist die Forschung an neuen CAR-T-Zellen-Therapien. Diese innovative Behandlungsform nutzt genetisch veränderte Immunzellen, um Krebszellen gezielt zu erkennen und zu eliminieren. Die Arbeit an dieser bahnbrechenden Therapie, die bald in klinische Studien einfließen soll, unterstreicht das Bestreben, die Behandlungsergebnisse für junge Krebspatienten zu verbessern, ohne deren Lebensqualität zu beeinträchtigen.

Neben der Entwicklung neuer Therapieansätze betont Prof. Rössig die Bedeutung der Grundlagenforschung, um die zugrundeliegenden Mechanismen der Krebsentstehung besser zu verstehen. Die Identifizierung der „Achillesferse“ von Krebszellen kann zu zielgerichteten Behandlungen führen, die den „Schrotschussansatz“ der Chemotherapie ablösen und eine effektive Bekämpfung der Krankheit ermöglichen, während gleichzeitig Nebenwirkungen minimiert werden.

Die Unterstützung durch die José Carreras Leukämie-Stiftung spielt eine zentrale Rolle in der Forschungsfinanzierung und ermöglicht es Prof. Rössig und ihrem Team, ihre bahnbrechende Arbeit fortzusetzen. Die Stiftung, die 1995 von José Carreras nach seiner eigenen Leukämieerkrankung ins Leben gerufen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Forschungsprojekte zu fördern, die auf die Heilung von Leukämie und verwandten hämato-onkologischen Erkrankungen abzielen.

Trotz der Seltenheit von Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter, mit über 2.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland, unterstreicht die Arbeit von Prof. Rössig und ihrem Team die Notwendigkeit kontinuierlicher Forschungsanstrengungen und Innovationen in der Therapieentwicklung. Ihr Engagement und ihre Forschung tragen nicht nur dazu bei, das Überleben von Kindern mit Krebs zu sichern, sondern auch deren Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.