Fokus auf Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Der internationale Frauentag bietet die Gelegenheit, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und bereits erreichte Errungenschaften der Gleichberechtigung zu feiern. Außerdem im Fokus: noch bestehende, geschlechtsbedingte Unterschiede und Diskriminierungen. Denn Frauen stehen noch heute vor anderen Herausforderungen als Männer – nicht nur im Alltag, Berufs- und Familienleben.

„Auch in der Medizin begegnen Frauen leider noch immer Vorurteilen und Benachteiligungen, die dazu führen können, dass sie später als Männer eine richtige Diagnose und damit auch eine geeignete Behandlung erhalten.“, sagt Dr. med. Gundula Schneidewind, Leiterin des Therapiebereichs Gastroenterologie bei Takeda in Deutschland. „Wir wissen, dass CED-Patientinnen häufig mit Herausforderungen konfrontiert sind, wenn sie CED-Krankheitssymptome schildern, diese aber nicht richtig eingeordnet werden – das muss sich unbedingt ändern“, so Schneidewind weiter.

Häufige Fehldiagnosen verzögern die CED-Diagnose

Vier Monate – also ein Dritteljahr – später erhalten Frauen oft ihre CED-Diagnose verglichen mit Männern. Weshalb es zu einer solchen Verzögerung in der Diagnosestellung kommen kann, stellt die Erfahrung der Patientin zu Beginn anschaulich dar: Die CED-Symptome können u. a. mit gynäkologischen Beschwerden verwechselt werden. Auch funktionelle gastrointestinale Störungen (FGID) wie das Reizdarmsyndrom sind eine häufige Fehldiagnose bei weiblichen CED-Betroffenen. Denn Frauen leiden häufiger unter FGID, weshalb Mediziner/-innen diese Diagnose oft als wahrscheinlicher einstufen. Ein weiterer Grund für die Fehldiagnosen: Frauen mit CED berichten oft von einem Schwächegefühl und von Gelenkschmerzen – Beschwerden, die mit einer FGID verwechselt werden können. Eine möglichst frühzeitige CED-Diagnose ist von Bedeutung – verzögert sie sich, kann das die Prognose der Patientinnen verschlechtern und macht z. B. Operationen wahrscheinlicher. Daher möchte Takeda auf diese Herausforderung aufmerksam machen: Ein Bewusstsein dafür, dass bei Frauen häufiger Fehldiagnosen gestellt werden, ist der erster Schritt dahin, dieser Entwicklungen entgegenzutreten.

Mann vs. Frau: Wo liegen bei CED die Unterschiede?

Erscheinungsbild, extraintestinale Manifestation, Komplikationen: Zwar ist der Krankheitsverlauf einer CED individuell, doch können einige geschlechtsspezifische Tendenzen beobachtet werden. Beispielweise haben Männer mit Morbus Crohn ein höheres Risiko, dass der obere Verdauungstrakt entzündet ist. Frauen mit CED leiden hingegen öfter zusätzlich unter den Beschwerden außerhalb des Verdauungstrakts, die Gelenke, Haut und Augen betreffen. Auch was die psychosozialen Auswirkungen angeht, gibt es Unterschiede: CED-Patientinnen leiden häufiger an Depression und Fatigue.

Zudem berichten sie öfter von einem negativen Körperbild und einer reduzierten Lebensqualität – was erklären könnte, weshalb sie häufiger arbeitsunfähig werden als Männer. Eine wichtige Rolle, die nicht vergessen werden sollte, spielt der weibliche Hormonhaushalt: Weibliche Hormone beeinflussen viele Prozesse im Verdauungstrakt, wie u. a. die Kontraktionen des Magens, den Weitertransport des Nahrungsbreis oder die Schmerzempfindlichkeit des Darms. Indem der weibliche Zyklus u. a. in der Medikamentenentwicklung und klinischen Studien zukünftig noch weiter in den Fokus rückt, kann die Versorgung der Patientinnen noch weiter optimiert werden.

Auf diese Unterschiede aufmerksam zu machen, ist für Takeda eine Herzensangelegenheit, um Frauen eine frühzeitige Diagnose und eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Therapie zu ermöglichen.