Hochqualifizierte Pflegefachkräfte werden gebraucht – sowohl in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen als auch in Kliniken sowie in anderen Bereichen der Gesundheitsversorgung. Der „Internationale Bachelorstudiengang Pflege (ISPF)“ der Hochschule Bremen (HSB) qualifiziert Studierende für die Pflege von Erwachsenen, Kindern und älteren Menschen auf einem akademischen Niveau. Die Einrichtung des Studiengangs war 2019 noch vor in Kraft treten des Pflegeberufsgesetzes deutschlandweit einmalig und deshalb politisch von großer Bedeutung.
Die ersten Studierenden haben nun ihre akademische Ausbildung an der HSB erfolgreich beendet – und zwar mit zwei Abschlüssen: dem Bachelor of Science und der Berufszulassung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann beziehungsweise Pflegefachperson. In acht Semestern haben die Absolvent/-innen umfassende Kompetenzen für unterschiedliche Einsatzgebiete erlernt – sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen der Pflege als auch das praktische Know-how. Eine Absolventin: „Das Studium hat uns zu professionellen Pflegefachkräften qualifiziert. Zudem können wir Erkenntnisse aus der Pflegewissenschaft mit der Praxis verknüpfen und den Pflegebedürftigen die Pflege ermöglichen, die sie benötigen.“
„Ich gratuliere den Absolvent/-innen ganz herzlich zu ihrem Abschluss“, sagt der Rektor der HSB, Prof. Dr. Konrad Wolf. „Ihre Kompetenzen werden in der Gesellschaft dringend gebraucht. Die akademische Ausbildung im hochmodern ausgestatteten Skills- und Simulationszentrum der HSB hat sie auf Ihre kommende berufliche Tätigkeit sicherlich bestens vorbereitet.“
Absolvent/-innen bringen Innovationen in die Pflegepraxis – Jobs in Bremen und „umzu“
Die Absolvent/-innen arbeiten nach ihrem Abschluss in Bremen und „umzu“ in der direkten Patient/-innen Versorgung – etwa auf einer Intensivstation oder im psychiatrischen Bereich. Einige wollen sich auch mit einem Masterstudiengang weiterqualifizieren. An der HSB kann man direkt im Anschluss den Master Palliative Care studieren.
Pflegestudierende erhalten ab diesem Jahr angemessene Vergütung im Studium
Ab Januar 2024 erhalten Pflegestudierende in Deutschland eine angemessene Vergütung. Das hat der Bundesrat vor kurzem im sogenannten Pflegestudiumstärkungsgesetz beschlossen. Dies macht den Bachelorstudiengang Pflege an der HSB noch attraktiver: Für die gesamte Dauer des Studiums erhalten die Studierenden einen Ausbildungsvertrag bei einem Träger im Bereich der Gesundheitsversorgung und leisten bei diesem die überwiegenden Praxisanteile ab. Die theoretische Ausbildung erfolgt weiterhin an der HSB im hochmodern ausgestatteten Skills- und Simulationszentrum am Brill. Interessierte können sich ab dem 1. Juni 2024 zum kommenden Wintersemester bewerben.
„Unsere Studierenden werden ausgebildet, um nach dem Abschluss in der direkten Pflege zu arbeiten“, sagt die Studiengangsleiterin Prof. Dr. Claudia Stolle-Wahl. Im Unterschied zu den beruflich ausgebildeten Pflegefachkräften übernehmen sie in der Berufspraxis dann aber erweiterte Aufgabenbereiche und sollen vorrangig hochkomplexe Fälle versorgen – zum Beispiel mit vielen Diagnosen, mit instabilem Gesundheitszustand oder fragilem sozialen Netzwerk. Darüber richten sie die Pflege nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, also evidenzbasiert aus. Sie beraten und schulen Pflegeteams sowie Angehörige und bringen Innovationen in die Pflegepraxis.
Start mit Herausforderungen: Studiengang begann während der Coronapandemie
Insgesamt haben im ersten Studiendurchgang sechs Absolvent/-innen ihren Abschluss gemacht. „Der Studiengang ist zum Wintersemester 2019 und in der Zeit der Coronapandemie gestartet“, so die Studiengangsleiterin Prof. Dr. Claudia Stolle-Wahl. Dies habe starke Einschränkungen in dem sehr praxisorientierten Studiengang zur Folge gehabt, die mittlerweile bewältigt wurden.