Deutsche sehen Gesundheitsversorgung in Gefahr

Nach einer aktuellen Umfrage des BAH-Gesundheitsmonitors erwarten 44 % der Deutschen eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung in den nächsten 10 Jahren. Die Deutschen bewerten nach wie vor die Situation am Wohnort besser als das gesamte deutsche Gesundheitssystem.

„Dennoch zeigt der Gesundheitsmonitor, dass der Pessimismus bezüglich der zukünftigen Versorgung in Deutschland insbesondere auf dem Land zunimmt“, erklärt Dr. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH. „Der skeptische Blick in die Zukunft dürfte mit der Sorge hinsichtlich einer ausreichenden Verfügbarkeit des Gesundheitspersonals verbunden sein.“

Gemäß der Umfrage genießen Apotheker und Ärzte weiterhin ein hohes Vertrauen. Die zurückgehende Zahl an Apotheken wird in Teilen der Bevölkerung allerdings als Problem wahrgenommen. Nicht zuletzt, weil die Bedeutung der Versorgung bei leichten, vorübergehenden Erkrankungen mit Arzneimitteln zur Selbstmedikation als zunehmend wichtig erachtet wird. Für 84 Prozent der Menschen in Deutschland sind rezeptfreie Medikamente „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Dies markiert einen bedeutenden Anstieg im Vergleich zu 2018, als noch 76 Prozent der Befragten der Selbstmedikation diese hohe Bedeutung zuschrieben. 

Ein weiteres Ergebnis: Immer weniger Menschen nehmen die Lieferbarkeit von Arzneimitteln in Apotheken als angemessen wahr. „Lieferengpässe stellen eine ernsthafte Herausforderung für die Apotheken vor Ort dar“, betont Cranz. „Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dieser Entwicklung politisch entgegenzuwirken. Eine gezielte Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Herstellung verringert das Risiko von Lieferengpässen und stärkt die Apotheken vor Ort.“