Belastung der Krankenhäuser steigt durch Corona

Die steigenden Corona-Infektionszahlen führen auch zu einer höheren Belastung der Berliner Krankenhäuser.

Der Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am Sankt Gertrauden-Krankenhaus in Berlin-Wilmersdorf, Jörg Weimann, sagte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, es würden wieder mehr Patienten aufgenommen, die mit dem Coronavirus infiziert sind.

„Wir sind noch nicht ganz da, wo man leider in Bayern schon wieder offensichtlich durch das Oktoberfest ist.“ Es lasse sich nicht genau sagen, ob sie wegen oder mit Covid19 ins Krankenhaus kamen, so Prof. Weimann. „Wir haben den Eindruck, dass die Corona-Welle, die da kommt, gar nicht so sehr die Intensivstationen betreffen werden [wird], sondern vor allem die Normalstationen. (…) Der Schweregrad der Erkrankung ist durch die Omikron-Varianten geringer.“

Problematisch sei aber, dass es wieder mehr Ausfälle beim Personal durch Infektionen oder Quarantäne gebe. Zugleich hätten die Kliniken rund 20 Prozent weniger Intensivbetten zur Verfügung als vor der Pandemie, so der Chef des Berliner Berufsverbandes der Anästhesisten.

„Wir haben ein schwer angeschlagenes Gesundheitssystem, das sich in keiner Weise verbessert hat. Da war viel vollmundig von der Politik versprochen worden im Land und im Bund und da hat sich nichts getan.“

Weimann ergänzte: „Nun könnte eine nicht mehr so schwere [Corona-] Welle auf ein Gesundheitssystem treffen, das viel früher an seine Grenzen kommt als es noch vor einem Jahr der Fall war.“

Das Interview zum Nachhören: Steigende Corona-Zahlen: Drohen überlastete Krankenhäuser? | rbb24 Inforadio