Aufklärung über Prostataerkrankungen hilft, Ängste abzubauen

In einem bemerkenswerten Schritt der Offenheit hat König Charles III. kürzlich seine Prostataoperation aufgrund einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) und eine unerwartet entdeckte, jedoch nicht näher beschriebene Krebserkrankung öffentlich gemacht. Diese Transparenz wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) ausdrücklich gelobt. Durch das Teilen seiner persönlichen Erfahrungen lenkt das britische Staatsoberhaupt wichtige Aufmerksamkeit auf die Gesundheitsvorsorge älterer Männer und hebt die Bedeutung der Prostata-Gesundheit hervor.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), eine führende wissenschaftliche Fachgesellschaft, hat König Charles für seine Offenheit gelobt. Sie betont, wie wichtig es ist, dass solch ein prominenter Einblick in persönliche Gesundheitsangelegenheiten das allgemeine Bewusstsein für urologische Gesundheit und Vorsorgeuntersuchungen erhöht. Insbesondere hebt die DGU hervor, dass die Unterscheidung zwischen gutartiger Prostatavergrößerung, Prostataoperationen und Prostatakrebs klar kommuniziert werden muss, um Missverständnisse und Verwirrungen in der Öffentlichkeit zu vermeiden.

Gutartige Prostatavergrößerung, auch als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bekannt, ist eine Erkrankung, die vorwiegend ältere Männer betrifft. Die DGU informiert darüber, dass etwa die Hälfte aller Männer über 60 und vier von fünf Männern über 80 Jahre eine BPH haben. Die Prostata, eine Drüse, die eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Samenflüssigkeit spielt, befindet sich unterhalb der Blase. Eine Vergrößerung dieser Drüse kann zu Symptomen führen, die den unteren Harntrakt betreffen, wie etwa erhöhten Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, schwachen Urinfluss oder häufiges nächtliches Aufstehen zum Wasserlassen. Obwohl BPH keine Krebserkrankung ist und das Leben nicht direkt bedroht, können diese Symptome die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und in einigen Fällen eine Behandlung erforderlich machen.

Prof. Dr. med. Maurice Stephan Michel, Generalsekretär der DGU, weist darauf hin, dass es heute eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten für BPH gibt, von Medikamenten bis hin zu verschiedenen operativen Verfahren. Diese operativen Eingriffe, die häufig minimalinvasiv sind, wie die transurethrale Prostataresektion, Lasertherapien oder die robotisch gesteuerte Entfernung von Prostatagewebe, zielen darauf ab, das Prostatagewebe zu entfernen oder zu verkleinern, damit der Urin besser aus der Blase abfließen kann. Die DGU empfiehlt Männern mit Symptomen, eine fachärztliche Untersuchung durchführen zu lassen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Die PROBASE-Studie der Technischen Universität München hat sich mit der Wahrnehmung des Prostatakrebsrisikos bei Männern mittleren Alters befasst. Diese Studie zeigt, dass Männer, die Symptome des unteren Harntraktes aufweisen oder in deren Familien Prostatakrebs aufgetreten ist, sich verstärkt Sorgen um ihr Krebsrisiko machen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Symptome nicht direkt auf ein höheres Krebsrisiko hinweisen. Prof. Dr. med. Jürgen E. Gschwend, Präsident der DGU, betont, dass eine BPH keine Krebserkrankung ist, auch wenn ihre Symptome im Alltag sehr belastend sein können.

Angesichts der Tatsache, dass Prostatakrebs die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern in Deutschland ist, unterstreicht die DGU die Bedeutung der Früherkennung. Ein organisiertes Prostatakrebs-Screening, das auf einem von der DGU entwickelten risikoadaptierten Algorithmus

Mit beinahe 70.000 Neuerkrankungen jährlich und etwa 15.000 Todesfällen ist der Prostatakrebs die mittlerweile am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Die DGU unterstreicht in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer rechtzeitigen Diagnose und angemessenen Behandlung, um Leben zu retten und fortgeschrittene Stadien der Erkrankung zu vermeiden.

Das vorgeschlagene Screening umfasst den risikoangepassten PSA-Test für Männer zwischen 50 und 65 Jahren ohne familiäre Vorbelastung. Liegt deren PSA-Wert z. B. bis 1,0 ng/ml, so soll der Test nach fünf Jahren wiederholt werden; bei einem PSA-Wert zwischen 1–3 ng/ml nach zwei bis vier Jahren. Bei PSA-Werten über 3 ng/ml erfolgt die weitere Risikoabschätzung per transrektalem Ultraschall und zusätzlichen Parametern. Liegt danach ein Prostatakrebsrisiko vor, wird eine multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT) angeschlossen, um einen möglichen klinisch signifikanten Prostatakrebs zu entdecken.