Aktionswoche zur Inkontinenz parallel zur Fußball-EM

Anknüpfend an die erfolgreichen Veranstaltungen vergangener Jahre findet dieses Jahr die achte World Continence Week (WCW) vom 20. bis 26. Juni 2016 statt. Damit jedoch niemand auf den Genuss der Sportübertragung verzichten muss, wurden viele Veranstaltungen gleich bei der Planung den Zeiten der EM-Spiele angepasst. Doch was passiert genau bei der World Continence Week und wie hängt das Thema „Inkontinenz“ mit der Fußball-EM zusammen?

Die Aufklärungskampagne „Welt-Kontinenz-Woche“ zum Thema Inkontinenz wurde von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft ins Leben gerufen und bietet bundesweite Informationsund Weiterbildungsveranstaltungen sowie Expertenvorträge für Betroffene und Mediziner. Denn jeder zehnte Deutsche leidet unter Inkontinenz – quer durch die Altersgruppen und Geschlechter. Doch noch immer fällt es vielen Inkontinenten schwer, sich ärztliche Hilfe zu suchen. Über die Hälfte der Betroffenen bleibt daher unbehandelt.

Wer jedoch keine Hilfe erhält, kann an vielen gesellschaftlichen Events nicht mehr teilhaben. Beispiel Fußballstadion: Die Berliner Wasserwerke ermittelten nach der Fußball-WM 2014 anhand des Wasserverbrauchs („Spülkurve“), dass die meisten Menschen die Halbzeitpause nutzen, um kurz die Toilette aufzusuchen. Wer an einer unbehandelten Inkontinenz leidet, wird sich beim Public Viewing kaum an der langen Schlange zum WC hinten anstellen können. So verhindert eine so banale Sache wie die Spülkurve den oft jahrelang geschätzten Besuch in der Fankurve.

Die Aufklärungsveranstaltungen der World Continence Week ermuntern zum Arztbesuch, senken die Hemmschwelle und klären über Behandlungsmöglichkeiten auf – denn diese gibt es in großer Vielfalt und für jeden Patienten individuell. Im vergangenen Jahr verbuchte die WCW mit bundesweit 145 Veranstaltungen in 97 Städten ihren größten Erfolg. Auch in diesem Jahr sind Patienten und Angehörige eingeladen, sich über Behandlungsoptionen bei Inkontinenz zu informieren und damit das Schweigen um die Krankheit zu brechen.

„Betroffene müssen wissen, an wen sie sich wenden können und welche Perspektiven sie haben“, erläutert Prof. Dr. med. Axel Haferkamp, Direktor Urologische Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Mainz und Erster Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. „Sie werden sogar erleichtert sein, wenn sie offen mit einem Arzt darüber sprechen und merken, sie sind mit ihrem Leiden nicht allein. Und nur so können sie eine kompetente Hilfe erhalten und auch wieder am sozialen Leben teilhaben“. In diesem Sinne auf informative Veranstaltungen bei der World Continence Week und eine erfolgreiche Euromeisterschaft!

Wer eine eigene Veranstaltung melden möchte, kann sie per E-Mail der Deutschen Kontinenz Gesellschaft melden. Diese publiziert auf ihrer Website eine ständig aktualisierte Liste der Events zur WCW 2016.