Die Vorsteherdrüse macht Männern das Leben schwer

Sie ist kastanienklein, aber sie bereitet gerade Männern in den sogenannten besten Jahren großen Kummer: Die Prostata. Ab Mitte 40 macht sich die Vorsteherdrüse bei vielen Männern leidvoll bemerkbar, so das Infozentrum Inkontinenz: Sie wächst, engt dadurch die Harnröhre ein und behindert den Urinfluss. Typisch für das Leiden: Die Betroffenen spüren zwar häufig unbändigen Harndrang, aber richtig urinieren können sie nicht. Der einstmals starke Strahl verkümmert – wenn er denn endlich kommt – zum schwachen Rinnsal. Während die einen nicht richtig Wasser lassen können, plagt andere das Gegenteil: das lästige Nachtröpfeln.

So unterschiedlich die Probleme mit der Prostata auch sind, eines ist allen Männern gemein: Zum Arzt gehen sie nur äußerst ungern. Doch damit vergeben sie Chancen! Denn die gutartige Prostatavergrößerung lässt sich oft noch mit Medikamenten behandeln. Auch der schlimmste Fall, der Prostatakrebs, ist nicht das Ende.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei – älteren – Männern. Über 90 Prozent der Erkrankten sind über 60. Die Diagnose ist für die meisten zunächst ein Schock, aber vor allem ältere Männer müssen sich in der Regel nur dann operieren lassen, wenn der Krebs besonders aggressiv wächst. Bei Männern unter 60 Jahren dagegen empfehlen Ärzte meist die operative Entfernung der Prostata. Alternativen zur Operation sind Strahlentherapie oder Hormonbehandlung.

Rund die Hälfte der Patienten leiden nach dem Eingriff zumindest vorübergehend, manchmal auch dauerhaft, an Blasenschwäche. Durch gezieltes Beckenbodentraining kann dem unfreiwilligen Urinverlust entgegengewirkt werden. Außerdem gibt es für Männer spezielle Blasenschwäche-Produkte. Ärzte und Apotheker geben darüber Auskunft – oder man greift einfach im Supermarkt zu. Grundsätzlich gilt: Je früher der Krebs entdeckt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Deshalb raten Experten dazu, ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Sie werden von der Kasse bezahlt. Ehefrauen und Freundinnen können vorsorgeunwillige Männer sicher dazu überreden.

Redaktion

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