Betroffene sollten Miktionstagebuch führen

Viele Menschen haben irgendwann in ihrem Leben plötzlich das Gefühl, ihre Blasenmuskulatur nicht mehr zuverlässig zu beherrschen. Panik ist bei vielen die erste Reaktion. Dazu besteht aber kein Grund, denn Millionen Menschen sind im Laufe ihres Lebens von Blasenschwäche betroffen. Nicht bei allen bleibt sie ein lebenslanges Schicksal, erläutert das Infozentrum Inkontinenz. In vielen Fällen können die Ärzte den Betroffenen helfen, sei es durch Medikamente, die Verschreibung von Beckenbodentraining oder auch durch eine Operation.

Erster Schritt auf dem Weg zur richtigen Diagnose ist immer der Besuch beim Arzt. Wer sich darauf vorbereiten möchte, der kann bereits im Vorfeld ein Toiletten- und Trinkprotokoll (auch Miktionstagebuch genannt) führen. Darin werden möglichst über einige Tage hinweg alle Trinkmengen sowie alle unfreiwilligen oder kontrollierten Blasenentleerungen mit den jeweiligen Uhrzeiten und der geschätzten Harnmenge notiert.

Keine Sorge, beruhigt das Infozentrum Inkontinenz: Die Menge an Urin muss nicht genau abgemessen werden, eine Schätzung reicht, sowie die Notiz, ob es „wenig“, „mittel“ oder „viel“ Urin war. Notiert wird auch, ob der Urin gewollt auf der Toilette entleert wurde oder unfreiwillig abging. Aus den Mengenangaben kann der Arzt beim Untersuchungstermin bereits wichtige Rückschlüsse ziehen. Wer sich bereits mit Vorlagen oder anderen Blasenschwächeprodukten behilft, der sollte unbedingt aufschreiben, wie oft er die Vorlagen wechseln musste. Auch das erleichtert dem Arzt die Diagnose. Das Tagebuch kann ebenfalls zur Selbstkontrolle dienen. Übrigens: Toiletten- und Trinkprotokolle können beispielsweise im Internet heruntergeladen werden oder sind beim Arzt erhältlich.

Redaktion

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