Bundesbürger haben beim Thema Inkontinenz große Wissenslücken

Deutschlands Mediziner attestieren den Bundesbürgern beim Thema Inkontinenz einen geringen Wissensstand. So kennen sich 85 Prozent der Deutschen laut einer Expertenbefragung mit den Ursachen für Inkontinenz sowie möglichen Therapieformen wenig bis gar nicht aus. Folge: Viele Patienten gehen viel zu spät zum Arzt. Für die Studie wurden im Auftrag von Ontex Healthcare Deutschland fast 150 Mediziner befragt.

„Es ist paradox: Millionen Deutsche leiden an Inkontinenz, trotzdem wird das Thema häufig totgeschwiegen oder verdrängt. In der Folge leiden viele Menschen im Verborgenen, auch weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen“, sagt Detlef Röseler, Geschäftsführer der auf Inkontinenzprodukte spezialisierten Ontex Healthcare Deutschland GmbH. Die Ergebnisse der aktuellen Befragung unter Medizinern offenbaren laut Röseler große Wissenslücken in der Gesellschaft: „Acht von zehn Bundesbürgern haben nur einen bestenfalls geringen Kenntnisstand über die Ursachen von Inkontinenz sowie mögliche Therapieformen.“

Zudem halten sich beim Thema Inkontinenz beharrlich Halbwahrheiten und Mythen. Viele Betroffene trinken zum Beispiel aus der Sorge vor Harndrang nicht ausreichend. Dies führt jedoch zu besonders hochkonzentriertem Harn, der wiederum die Blase reizt. „Schlussendlich wird das Gefühl des Harndrangs damit häufig sogar verstärkt“, warnt Röseler.

Typisch Mann: Der Besuch beim Arzt wird aufgeschoben
Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der aktuellen Expertenbefragung: 73 Prozent der Betroffenen gehen erst dann zum Arzt, wenn die Krankheit schon relativ weit fortgeschritten ist. „Aus früheren Umfragen wissen wir, dass vor allem Männer sich viel zu wenig mit ihrem Körper auseinandersetzen“, so Ontex-Geschäftsführer Röseler. „Dabei gibt es viele Ansatzpunkte, um erfolgreich gegen eine Blasenschwäche vorzugehen oder zumindest die Folgen einer Inkontinenz zu lindern.“

Gerade im Anfangsstadium können von Inkontinenz Betroffene noch relativ einfach Gegenmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört zum Beispiel ein gezieltes Beckenbodentraining. „In Kombination mit speziellen, nahezu unsichtbaren Inkontinenzprodukten ist es dann möglich, weiterhin am sozialen Leben teilzunehmen, statt sich aus Scham zurückzuziehen“, sagt Detlef Röseler von Ontex Healthcare Deutschland.

Redaktion

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