Zwei von drei Patienten verheimlichen Inkontinenz vor engsten Angehörigen

Ende Juni findet die 14. Welt-Kontinenz-Woche statt. Laut einer Befragung unter Medizinern verschweigen mehr als 60 Prozent der Inkontinenz-Patienten ihre Blasenprobleme auch gegenüber dem innersten Familienkreis. Zudem schämen sich viele Betroffene, Inkontinenzhilfsmittel wie Inkontinenzeinlagen oder Pants zu verwenden. Folge: Viele Patienten schränken ihre sozialen Kontakte ein. Für die Studie wurden im Auftrag von Ontex Healthcare Deutschland fast 150 Ärzte befragt.

„Inkontinenz gilt als Tabuthema, das auch unter den engsten Angehörigen nicht angesprochen wird. Leider führt dies dazu, dass viele Betroffene im Verborgenen leiden. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, trotz Blasenschwäche am sozialen Leben teilzunehmen“, sagt Detlef Röseler, Geschäftsführer der auf Inkontinenzprodukte spezialisierten Ontex Healthcare Deutschland GmbH. In der Expertenstudie haben die teilnehmenden Ärzte eine weit verbreitete Scheu vor dem Thema ausgemacht. Zwei von drei Patienten würden ihre Lage verheimlichen, so die befragten Mediziner.

Inkontinenz ist kein Grund, sich sozial abzuschotten
Aber auch die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel werden nur zögerlich angenommen, beklagen die Ärzte. So würde ihrer Einschätzung nach rund jeder dritte Patient eher seine sozialen Kontakte verringern als Inkontinenzhilfsmittel wie Inkontinenzeinlagen oder Pants zu verwenden.

Ontex-Geschäftsführer Röseler zufolge müsse jedoch kein Betroffener die Isolation wählen, sondern könne selbst aktiv werden und bestimmen, wie sehr die Erkrankung das eigene Leben beeinflusst: „Dank moderner Materialien und komfortablen Schnittmustern gibt es heute sehr diskrete, nahezu unsichtbare Inkontinenzprodukte, die Betroffenen dabei helfen, das Leben in Gesellschaft unbeschwert zu genießen. In Kombination mit der richtigen Ernährung, einigen Übungen und – immer nur nach Absprache mit dem Arzt – eventuell Medikamenten können Blasenprobleme in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen werden.“

Auch wenn bei Blasenproblemen möglichst schnell ein Arzt kontaktiert werden sollte, empfiehlt Röseler jedoch auch, die Scham zu überwinden und frühzeitig das Gespräch mit einem Familienmitglied zu suchen: „Es bringt nichts, das Problem zu ignorieren oder zu verdrängen. Und wer sich überwindet, kann mit der Hilfe von Experten und der Unterstützung der Familie auch am sozialen Leben weiterhin voll teilhaben.“