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Tena setzt auf Social Media

Im Rahmen der 11. MedTech-Kommunikationskonferenz „Strategische Kommunikation“ von MedInform die am 23. Juni 2015 in Köln stattfand, haben Unternehmen ihre Geschichten erzählt, wie ihre Produkte und Behandlungsmethoden Patienten helfen, Leben retten und Lebensqualität verbessern. Die Branche hat große Potenziale in der Kommunikationsarbeit, muss aber je nach Produktart die Ärzte früh einbinden und die Medien strategisch und gezielt auswählen.

Strategische Kommunikationsarbeit hat ein Ziel und stimmt die Zielgruppen, die Inhalte, die Maßnahmen und die Kanäle auf dieses Ziel ab. Kommunikationsziele in der MedTech-Branche sind dabei so vielfältig wie die Zielgruppen. Es können zuweisende Ärzte, Krankenhäuser, Kassenmanager, die Politik, die Versicherten oder Patienten sein.
BVMed-Kommunikationsleiter Manfred Beeres warb dafür, dass die Kommunikation der Branche „konkreter“ werden muss. „Wir brauchen konkrete Patientengeschichten. Wir müssen mehr die wahren Experten für die medizintechnische Versorgung zu Wort kommen lassen: die Ärzte, die Pflegekräfte, die Patienten“, so Beeres. Als Beispiel nannte der BVMed die Kampagne „Körperstolz“ (www.bvmed.de/koerperstolz). „Darin zeigen wir Patienten, die trotz chronischer Erkrankungen mitten im Leben stehen“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt. Die Kampagne möchte das Verständnis für die Lebenssituation Betroffener stärken und den Wert von Medizinprodukten für ein selbstbestimmtes Leben zeigen.
Martina Röck, Marketingleiterin bei SCA Hygiene Products, präsentierte eine Fallstudie zur Kommunikationsarbeit zum Tabuthema Männerinkontinenz. Ein Viertel der Männer über 40 hätten eine Blasenschwäche, wobei die Arten von ungewolltem Harnverlust sehr unterschiedlich seien. Trotz der Probleme verwenden aber lediglich 3 Prozent der Männer spezielle Schutzprodukte. SCA entwickelte eine Produktserie speziell für Männer, um Kontrolle über den Harnverlust zu erlangen.
Um das Thema aus der Tabuzone zu holen, startete das Unternehmen eine Kommunikationskampagne mit dem Titel „Volle Kontrolle“, um Bewusstsein bei Männern zu schaffen, über das Thema aufzuklären und kostenlose Produktproben zu bewerben. Die Kampagne erstreckt sich dabei über relevante Print- und Online-Medien. Kern der Online-Kampagne ist ein humorvolles Video, das mittlerweile über 220.000 Mal auf Youtube aufgerufen wurde. Die Facebookseite der „Volle Kontrolle“-Kampagne hat mittlerweile über 730.000 Menschen erreicht und für weitere 700.000 Videoaufrufe gesorgt. Als Erfolgsfaktoren nannte Röck eine gute Marktforschung, eine starke Kommunikationsidee sowie einen konsistenten Markenauftritt mit „neuen Wegen der Medienaktivierung“ und der Integration von Social Media-Plattformen.

Redaktion

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