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Tauziehen um Transparenz darf die große Reform nicht gefährden

Auf einer Pressekonferenz des Bundesgesundheitsministers zur Krankenhausreform sind gestern Analysen zur Ergebnisqualität von Krankenhäusern vorgestellt worden, die zum Teil auf der Auswertung von Abrechnungsdaten der AOK-Versicherten basieren. Jens Martin Hoyer, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, betonte die Wichtigkeit der Qualitätsvergleiche von Krankenhäusern vor planbaren Operationen. Die Auswertung von Daten, insbesondere von AOK-Versicherten, zeigt, dass es entscheidend ist, sich für Kliniken mit hervorragenden Behandlungsergebnissen, angemessener Ausstattung und Erfahrung (hohen Fallzahlen) zu entscheiden. Diese Informationen sind bereits zugänglich über den Gesundheitsnavigator der AOK und andere Vergleichsportale.

Die Initiative für mehr Qualitätstransparenz im Gesundheitswesen, einschließlich eines geplanten Transparenzverzeichnisses von Minister Lauterbach, wird von der AOK unterstützt. Diese Bemühungen zielen darauf ab, Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte besser zu informieren. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass finanzielle Forderungen der Kliniken, wie die rückwirkende Anhebung der Landesbasisfallwerte, kritisch zu sehen sind, da sie die Beitragszahlenden stark belasten würden. Stattdessen schlägt Hoyer vor, die Liquidität der Krankenhäuser durch beschleunigte Auszahlungen der Pflegebudgets zu verbessern.

Die Reform strebt an, dass alle Patientinnen und Patienten in Deutschland sich auf die bestmögliche Behandlungsqualität in jedem Krankenhaus verlassen können. Das vorgeschlagene System der Leistungsgruppen könnte durch qualitätsorientierte Vorgaben und eine neue Finanzierungsstruktur die Versorgung verbessern und eine gezielte Förderung bestimmter Behandlungen in spezialisierten Kliniken ermöglichen.

Insgesamt verdeutlicht der Artikel die Notwendigkeit, die Qualitätstransparenz zu erhöhen und die finanzielle Unterstützung für Krankenhäuser sinnvoll zu gestalten, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland zukunftsfähig zu machen.

Redaktion

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