So können Angehörige Dementen den Weg zur Toilette erleichtern

Ein Drittel der Menschen, die in Deutschland an Inkontinenz leiden, sind Senioren. Viele von ihnen kämpfen nicht nur gegen die schwache Blase, sondern auch gegen die Demenz, so das Infozentrum Inkontinenz. Weil Blasenschwäche aber nach wie vor ein Tabuthema ist, wird das oft hingenommen, gerade von den Angehörigen. Es ist halt so: Mutter ist jetzt dement und braucht deshalb Windeln …

Der Zusammenhang besteht, aber manchmal lässt sich die Blasenschwäche noch eine Weile hinauszögern. Etwa durch regelmäßiges Training. Wer frühzeitig die Wege in der Wohnung ebnet, Barrieren wegräumt und den Gang zwischen Bett und Toilette trainiert, der kann seine Gewohnheiten auch bei zunehmender Konzentrationsschwäche noch eine Weile beibehalten.

Experten raten außerdem, optische Reize zu setzen. So sind demente Menschen oft nicht mehr in der Lage, in einem einfarbigen Bad die Toilette vor der gleichfarbig gefliesten Wand zu erkennen. Bekommt das Klo aber beispielsweise einen knallroten Deckel, reagieren sie oft darauf und wissen dann noch automatisch, was zu tun ist. Hilfreich sind nach Ansicht von Fachleuten zumindest im Anfangsstadium auch Schilder, die den Weg weisen. Gute Beleuchtung, am besten durch Bewegungssensoren gesteuert, ebene und barrierefreie Wege sowie Haltegriffe, die Sicherheit beim Setzen und Aufstehen geben, erleichtern den Toilettengang. Rat und Unterstützung bekommen Angehörige bei Pflegediensten, in Sanitätshäusern und beim Hausarzt – sofern sie eine Vollmacht haben und der Arzt ihnen Auskunft geben darf.

Redaktion

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