Covid-19

Mit Schwarm-KI gegen COVID und andere Erkrankungen

In Deutschland haben sich führende Forschungszentren, Universitäten und Universitätskliniken zusammengetan, um in einem bahnbrechenden Forschungsprojekt die Herausforderungen im Kampf gegen COVID-19 anzugehen. Die Besonderheit dieses Projekts liegt in der Anwendung von KI, insbesondere einer Methode namens „Swarm Learning“. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es, Daten aus verschiedenen Quellen zu analysieren, ohne dass diese tatsächlich ausgetauscht werden müssen, wodurch die Privatsphäre der Daten gewahrt bleibt und Datenschutzrichtlinien eingehalten werden.

Finanzierung durch die Volkswagen Stiftung

Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) koordiniert. Mit einer beachtlichen Finanzierung von fünf Millionen Euro durch die VolkswagenStiftung ist das Ziel des Projekts, ein robustes, internationales Forschungsnetzwerk zu etablieren. Dieses Netzwerk soll in der Lage sein, schnell und effizient auf zukünftige Pandemien zu reagieren und die Reaktionsfähigkeit im globalen Gesundheitssystem zu verbessern.

Nutzung von Medizinischen Daten und Herausforderungen

Die zentrale Idee des Projekts ist es, die wachsenden Berge von medizinischen Daten zu nutzen, um ein tieferes Verständnis von Krankheiten wie COVID-19 zu erlangen. Durch die Analyse dieser Daten könnten personalisierte, auf den Einzelnen zugeschnittene Behandlungsmethoden entwickelt werden. Dies stellt jedoch ein komplexes Unterfangen dar, da es nicht nur den Einsatz fortgeschrittener Informatikmethoden erfordert, sondern auch eine sorgfältige Handhabung des Datenschutzes, insbesondere bei dezentral gespeicherten Daten.

Fokus auf Durchbruchinfektionen bei Geimpften

Ein Schlüsselaspekt des Projekts ist das Verständnis darüber, warum manche Menschen trotz Impfung an COVID-19 erkranken. Ein interdisziplinäres Team aus Experten verschiedener deutscher Städte, darunter Berlin, Bonn und München, wird zusammenarbeiten, um Blutproben und andere relevante Daten von etwa 800 Personen zu analysieren, die trotz Impfung erkrankt sind.

Einsatz von Swarm Learning

Swarm Learning, eine Verbindung von KI mit Blockchain-Technologie, steht im Zentrum dieses Projekts. Diese Technologie erlaubt es Forschern, voneinander zu lernen und Erkenntnisse aus den Daten zu ziehen, ohne sensible Daten tatsächlich zu teilen. In ersten Tests hat das Forschungsteam bereits die Wirksamkeit dieser Methode nachgewiesen. Der bedeutende Vorteil ist die dezentrale Natur des Swarm Learning, bei der keine zentrale Instanz die Kontrolle über die Daten hat und somit ein gleichberechtigter Austausch innerhalb des Netzwerks ermöglicht wird.

Ethische Betrachtung

Das Projekt beinhaltet auch eine starke ethische Komponente. Medizinethiker begleiten das Projekt, um sicherzustellen, dass ethische Überlegungen bei der Entwicklung und Anwendung der KI-Technologie berücksichtigt werden. Dieser Ansatz zielt darauf ab, ethische Bedenken proaktiv anzugehen und nicht erst nachträglich zu berücksichtigen.

Entwicklung Standardisierter Protokolle

Ein wichtiger Schritt in diesem Projekt ist die Entwicklung standardisierter Mess- und Datenverarbeitungsprotokolle. Diese Standardisierung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die von den verschiedenen Partnern gesammelten Daten vergleichbar und konsistent sind. Solche Protokolle sind die Grundlage für den Erfolg des Swarm Learning-Ansatzes und ermöglichen es, Erkenntnisse effektiv in das Netzwerk einzuspeisen.

Globale Perspektiven und Ausblick

Das Projekt verfolgt das Ziel, über die Grenzen Deutschlands hinaus zu einem Modell für größere, internationale Netzwerke zu werden. Es wird erwartet, dass das Projekt nicht nur für COVID-19, sondern auch für andere globale Krankheiten von Bedeutung sein könnte. Gespräche mit internationalen Partnern laufen bereits, um das Projekt weiter auszubauen und zu einem globalen Maßstab zu entwickeln.

Mitglieder des Forschungskonsortiums

Das Konsortium besteht aus einer beeindruckenden Gruppe führender Experten aus verschiedenen deutschen Universitäten und Kliniken. Diese bringen ihre umfangreiche Erfahrung und hochentwickelte Infrastruktur in das Projekt ein, um gemeinsam an der vordersten Front der medizinischen Forschung zu arbeiten.

Durch die Zusammenarbeit der Experten und die innovative Nutzung von KI und Swarm Learning könnte dieses Projekt neue Maßstäbe in der Reaktion auf Pandemien setzen und einen bedeutenden Beitrag zur globalen Gesundheitsforschung leisten.

Redaktion

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