Falsche Lebensweise fördert Inkontinenz

Schlechte Lebensgewohnheiten begünstigen Blasenschwäche, so das Infozentrum Inkontinenz. Dazu zählt beispielsweise Übergewicht. Wer zu viel auf die Waage bringt, der hat in der Regel früher oder später auch mit Inkontinenz zu tun. Deshalb: Möglichst erst gar kein Übergewicht anfuttern – oder gezielt abspecken, natürlich unter ärztlicher Betreuung. Zu den Risikofaktoren zählt auch schlechte Verdauung. Verstopfung drückt auf die Blase. Bei der Ernährung sollten Blasenschwache auf Ballaststoffe achten. Gemüse und Vollkornprodukte beugen Verstopfungen vor. Und das wiederum mindert beim Stuhlgang den Druck auf Beckenboden und Blase. Wasser, ungesüßte Tees und naturreine Säfte sind besser für die Verdauung als kalorien- und zuckerhaltige Limonaden – wobei auch Obst ordentlich Kalorien hat!
Viele Menschen, und nicht nur jene, die an Inkontinenz leiden, trinken zu wenig. Aus Angst, ständig „rennen“ zu müssen, reduzieren sie ihre Trinkmenge auf das Minimum, vor allem, wenn sie außer Haus sind. Falsch! Wer zu wenig trinkt, der begünstigt Harnwegs-, Blasen- und sogar Nierenentzündungen. Außerdem reizt der konzentrierte Urin zusätzlich die Blasenmuskulatur.
Beides führt zu Blasenproblemen und Blasenschwäche. Wird der Urin dagegen durch regelmäßiges Trinken ausreichend verdünnt, ist er weniger aggressiv und lässt sich leichter einhalten. Deshalb: Lieber gleichmäßig trinken – und regelmäßig (aber nicht ständig) auf die Toilette gehen. Wer sich darauf einstellt, der schont seine Blase und trainiert deren Fassungsvermögen.
Betroffene sollten auch Reizstoffe meiden. Dazu zählen zum Beispiel Nikotin, aber auch Pfeffer im Essen, Chili, scharfe Gewürze und säurehaltige Getränke. Was viele nicht wissen: Auch manche Medikamente wirken harntreibend. Zum Beispiel Diuretika, die gegen Bluthochdruck verschrieben werden. Gerade ältere Menschen leiden schwer, wenn sie nachts verstärkt auf die Toilette müssen und dabei auch schon einmal etwas danebengeht. Sie missverstehen den plötzlichen Harndrang als Blasenschwäche und nicht als Nebenwirkung ihres Medikamentes. Oft hilft es ihnen, das Medikament nicht mehr abends, sondern morgens zu nehmen – aber natürlich nur nach Rücksprache mit dem Arzt!

Redaktion

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