Euro-WC-Schlüssel erleichtert Blasenkranken den Urlaub

Die großen Ferien stehen bevor. Viele planen jetzt ihre Reise in den Sommer. Manche bleiben lieber zu Hause, weil sie an Inkontinenz leiden und sich nicht aus dem Haus trauen. Eine Auto- oder Busreise ist für sie eine Horrorvorstellung, denn sie sind ständig auf der Suche nach einer passablen Toilette. Die Probleme kennt auch, wer an einer Behinderung leidet, die mit Harn- oder auch Stuhlinkontinenz verbunden ist, etwa Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder chronisches Blasenleiden.

Wer an einer solchen, schweren Krankheit leidet, der hat in der Regel Anrecht auf einen Behindertenausweis, so das Infozentrum Inkontinenz. Mit diesem Ausweis eröffnen sich den Betroffenen zahlreiche Hilfsangebote, eines davon ist der sogenannte Euro-WC-Schlüssel, ein Universalschlüssel, der europaweit tausende von Behindertentoiletten kostenlos öffnet. Berechtigt zum Kauf eines Euro-WC-Schlüssels sind behinderte Personen, die in ihrem Schwerbehindertenausweis einen Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 70 und das „G“ eingetragen oder eines ärztlichen Arztes haben.

Vertrieben wird der Euro-WC-Schlüssel vom Darmstädter Club Behinderter und ihrer Freunde (CBF). Der Schlüssel kann dort im Onlineshop bestellt werden – unter www.cbf-da.de. Aktuell kostet der Schlüssel 20 Euro. Damit das Angebot nur den wirklich Berechtigten das Leben erleichtert, lässt sich der CBF bei jeder Bestellung die Kopie des Schwerbehindertenausweises vorlegen beziehungsweise einen ärztlichen Nachweis. Alle Unterlagen können per Post geschickt, gefaxt oder per E-Mail übertragen werden. Weil die Bestellung des Schlüssels aber dennoch ein paar Tage dauern kann, sollten Betroffene den Euro-WC-Schlüssel rechtzeitig vor einer geplanten Reise kaufen.

Redaktion

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