Deutsche Gesellschaft für Urologie lobt ihren Medienpreis zum sechsten Mal aus

„Tabu Inkontinenz“ – schon der kurze Titel des Films zeigte das ganze Dilemma einer weit verbreiteten Erkrankung, die aus Scham verschwiegen wird. Die Tabuisierung der Blasenschwäche ist so ausgeprägt, dass die Schätzungen der Anzahl erkrankter Männer und Frauen in Deutschland aufgrund der großen Dunkelziffer zwischen fünf und bis zu zehn Millionen Betroffenen schwanken. Im letzten Jahr ist der Berliner Autor und Journalist John A. Kantara angetreten, mit seiner Wissenschaftsdokumentation „Tabu Inkontinenz“ im TV-Sender 3Sat über eine Erkrankung mit hohem Leidensdruck zu informieren und zu einem offeneren Umgang mit der Krankheit zu ermutigen. Dafür wurde er von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) mit dem Medienpreis Urologie 2018 ausgezeichnet. „Für unsere Jury erfüllte der Wettbewerbsbeitrag und auch seine zeitgemäße Umsetzung alle Bewertungskriterien auf bestem Niveau. Die Auseinandersetzung mit dem Tabu leistete zudem ihren Teil zu unserer Intention, Hemmschwellen im Gesundheitsbereich aufzubrechen. Auch dafür vergeben wir den Medienpreis Urologie seit 2014 jedes Jahr“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing. Er ermuntert Journalistinnen und Journalisten, sich für den Medienpreis 2019 zu bewerben, der wie immer während des DGU-Kongresses verliehen wird. Die 71. Auflage der weltweit drittgrößten urologischen Fachtagung findet vom 18. bis 21. September 2019 in Hamburg statt.

Die Palette relevanter Themen für den DGU-Medienpreis ist weit gespannt und keinesfalls auf schambesetzte Inhalte oder Aspekte der Männergesundheit reduziert. Aktuelle Entwicklungen in der Prävention, Diagnostik und Therapie urologischer Erkrankungen bei Kindern, Frauen und Männern gehören ebenso dazu wie die Früherkennung urologischer Tumore oder die Behandlung urogenitaler Fehlbildungen. Auch mit Komplexen wie Steinleiden oder Nierenspende und -transplantation ist die Urologie befasst.

Um den mit 2500 Euro dotierten Medienpreis Urologie 2019 können sich alle journalistisch Schaffenden mit ihren Veröffentlichungen zu urologischen Erkrankungen bewerben, die zwischen dem 16. Juli 2018 und 15. Juli 2019 in einem deutschsprachigen Publikumsmedium erschienen sind. Ob gedruckt oder in Fernsehen, Radio oder Internet veröffentlicht: Die Wettbewerbsbeiträge müssen Kriterien wie Relevanz des Themas, laienverständliche Aufbereitung und eine Qualität der Recherche auf dem aktuellen Stand von Medizin und Wissenschaft erfüllen. „Wir wollen eine qualifizierte Berichterstattung fördern, die sachlich und seriös Aufklärung leistet und den informierten Patienten stärkt“, so Prof. Wülfing.

Eine Jury aus Medizinern, Wissenschaftlern und Medienprofis bewertet die Arbeiten nach den geforderten Kriterien. Als Juror und Repräsentant der Medien vor Ort wurde für dieses Jahr Rainer Hirsch, Nachrichten-Leiter bei Radio Hamburg, gewonnen. „Es ist eine anspruchsvolle Arbeit, komplexe Inhalte umfassend, seriös und zugleich allgemeinverständlich aufzubereiten. Ich bin sehr gespannt auf die Beiträge“, so der erfahrene Radiomann.

Wettbewerbsbeiträge müssen bis zum 31. Juli 2019 in Schriftform – per Post oder online – mitsamt Kontaktdaten des Autors oder der Autorin sowie Angaben zu Medium und Datum der Veröffentlichung oder Ausstrahlung an die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. übermittelt werden: Stichwort „Medienpreis Urologie 2019“, Uerdinger Str. 64, 40474 Düsseldorf, E-Mail: preis@dgu.de

Redaktion

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