Den Arzt richtig informieren

Inkontinenz? Die Möglichkeit dieser Diagnose erschreckt viele Menschen, vor allem die Vorstellung, nicht mehr Herr der eigenen Blase zu sein und als Erwachsener wieder „in die Hose“ zu machen. Dabei betrifft das Problem Blasenschwäche Millionen. Aber viele schweigen aus Scham darüber. Stattdessen ziehen sie sich zurück, nicht selten in die Isolation, so berichtet das Infozentrum Inkontinenz. Rückzug und Schweigen sind aber grundverkehrt. Wer Blasenprobleme hat, der sollte unbedingt zum Arzt seines Vertrauens gehen. Nur der Arzt kann überhaupt die Diagnose stellen – und die richtige Therapie empfehlen.

Wer sich einmal entschlossen hat, seinen Arzt zu konsultieren, der kann im Vorfeld einiges vorbereiten. Betroffene sollten sich zum Beispiel Notizen machen und sich folgende Fragen wahrheitsgemäß beantworten:

Wie häufig muss ich am Tag auf die Toilette?
Habe ich das Gefühl, die Blase nicht richtig entleeren zu können?
Habe ich bei starkem Harndrang auch ungewollten Harnverlust?
Verliere ich Urin, bevor ich es auf die Toilette schaffe? Und wenn ja, wie oft passiert mir das?
Verliere ich Urin, ohne vorher Harndrang zu spüren? Und wenn meine Blase drückt, muss ich dann sofort rennen oder kann ich den Toilettengang noch eine Viertelstunde hinauszögern?
Wie oft und wann geht unfreiwillig Urin ab?
Wie geht der Urin ab: tropfenweise oder im Strahl?
Gibt es bestimmte Situationen, in denen Urin abgeht, etwa beim Niesen, Lachen, Heben schwerer Lasten oder beim Sport?
Brennt es?
Tröpfelt es nach?

Auch folgende Fragen wird der Arzt voraussichtlich stellen: Löst das Rauschen von fließendem Wasser starken Harndrang aus? Wann ist der unfreiwillige Urinverlust zum ersten Mal aufgetreten? Sitzt der Patient manchmal auf der Toilette und kann die volle Blase nicht entleeren? Hat der Patient irgendwelche Krankheiten? Und welche Medikamente nimmt er ein? Die Antworten auf alle diese Fragen erleichtern dem Arzt die Diagnose. Das klappt aber nur, wenn der Betroffene ehrlich ist zu seinem Arzt – und natürlich zu sich selbst.

Redaktion

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