Immer mehr junge Mütter entscheiden sich heute für einen Kaiserschnitt. Dafür gibt es nicht immer medizinische Gründe. Viele haben Angst vor der Geburt, vor Schmerzen. Mitunter spielt auch die Angst vor Inkontinenz eine Rolle, berichtet das Infozentrum Inkontinenz. Denn das Gerücht, viele Frauen litten nach einer spontanen, also natürlichen, Geburt unter Blasenschwäche, hält sich hartnäckig. Fachärzte allerdings warnen dringend davor, aus solchen Gründen einen Kaiserschnitt machen zu lassen. Der Kaiserschnitt ist eine Operation mit allen damit verbundenen Risiken, sie sollte dem Notfall vorbehalten bleiben und nicht zum Normalfall werden.
Natürlich wird der Beckenboden während der Schwangerschaft und Geburt stark belastet. Eine vorübergehende Blasenschwäche kann die Folge sein. Experten schätzen, rund jede fünfte Frau hat nach der Geburt Beschwerden. Diese sind allerdings vorübergehender Natur. In fast allen Fällen verbessern sich die Probleme schon innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt erheblich, wenn nicht ganz.
Da der ungewollte Urinverlust in der Regel in die Zeit des Wochenflusses fällt, tragen die meisten Frauen in dieser Zeit ohnehin Binden und bemerken mitunter den ungewollten Urinverlust nicht einmal.
Blasenschwäche nach der Geburt ist aber kein unabwendbares Schicksal. Frauen können durch systematisches Beckenbodentraining gezielt vorbeugen. Hebammen schulen werdende Mütter in der Regel in den Geburtsvorbereitungskursen. Aber auch nach der Geburt ist es nicht zu spät, mit dem Beckenbodentraining anzufangen. Es ist immer sinnvoll, ein ganzes Leben lang. Bleibt der ungewollte Urinverlust auch Wochen nach der Geburt ein Problem, sollten sich Frauen nicht scheuen, ihren Arzt zu konsultieren. Es gibt Hilfen – und sie werden mit dem Problem nicht allein gelassen.
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