Die mehrtägige Klassenfahrt bringt für manche Schüler eine besondere Kümmernis: nämlich, wenn sie nachts noch ins Bett machen. Spott und Häme ihrer Klassenkameraden sind ihnen gewiss. Dabei kommt das Einnässen gar nicht so selten vor. Von den Siebenjährigen sind immerhin noch sieben bis 13 Prozent betroffen; die Jungs übrigens doppelt so häufig, wie die Mädchen. Je älter die Kinder werden, desto höher wird ihr Leidensdruck, aber auch der ihrer Eltern.
Mit gutem Willen hat ihre Blasenschwäche nichts zu tun. Wie die Zeitschrift „Aktuelle Urologie“ (Akt Urol 2014; 45) schreibt, ist eine der drei Inkontinenzformen im Kinder- und Jugendalter genetisch bedingt: die Monosymptomatische Enuresis, eine Reifungsstörung, die es dem Kind unmöglich macht, im Schlaf den Blasendruck zu spüren und die Entleerung zu verhindern. Um dem Kind helfen zu können, ist die exakte Diagnose wichtig. Das Infozentrum Inkontinenz rät daher allen Eltern, deren Kinder auch im höheren Alter noch regelmäßig einnässen, einen Urologen aufzusuchen. Denn sind Kind und Eltern motiviert, stehen die Chancen gut, das Problem mit einer individuellen Therapie in den Griff zu bekommen.
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