Am Dienstag war Welttoilettentag. Viele Länder haben noch immer kein sauberes Trinkwasser, zudem fehlt es an sauberen sanitären Einrichtungen. Obwohl in Deutschland die Toiletten auf Raststätten, Bahnhöfen und Flughäfen viel sauberer geworden sind, kritisieren Behindertenorganisationen vor allem fehlende oder nicht voll ausgestattete Behindertentoiletten.
Vor allem fehlt es an Wickelräume für kranke und schwache Jugendliche und Erwachsene bzw. Inkontinente. Eltern die unterwegs ihren behinderten inkontinenten Sohn oder Tochter wickeln müssen, stehen oftmals vor einer großen Herausforderung, wie man oftmals aus Rehaforen lesen kann. Ganz nach englischem Vorbild ist Bayern in Deutschland führend was das Thema anbelangt. Im Gebäude der Obersten Baubehörde in München wurde die erste Behindertentoilette mit Wickeltisch für Erwachsene eröffnet. Eine zweite entsteht derzeit im Münchner Flughafen.
Eingerichtet sind die Toiletten ganz nach dem Vorbild aus England, dort findet man solche Behindertentoilette unter der Bezeichnung „Changing Places“, also Wickelräume für Erwachsene. Rund um die Uhr ist der Wickelraum in der Münchner City geöffnet und mit den Euro-Schlüssel zugänglich. Der Raum ist mit einer normale Behindertentoilette, eine leicht zu reinigende Liege und ein Deckenlift ausgestattet. Für gerauchte Windeln steht ein luftdicht schließender Eimer bereit.
In England sind solche Toiletten seit 2009 mittlerweile Standard, die auch unsere DIN-Norm entspricht. Die Räume sind mindestens zwölf Quadratmeter groß, wo zwei Betreuer Platz finden können und ihren Schützling wickeln können. Noch sieht die Realität in Deutschland allerdings anders aus. Die Patienten müssen oftmals auf unhygienische Fußboden öffentlicher Toiletten gewickelt werden. Wickelräume für Babys gehören doch auch längst dem Standard an, wie eine Organisation anmerkt.
Unsere Gesellschaft wird immer älter, die später einmal auf so spezielle Toiletten angewiesen sein könnten. Vor allem die Altersdemenz, macht erwachsene Menschen auf gewisse Weise wieder zu einem Kleinkind, die drauf angewiesen sind, dass jemand ihn die Windel wechselt. Der Welttoilettentag gibt wieder ein Stückchen Hoffnung und verbessert die Lebensqualität der Menschen.