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Arztpraxen wegen Warnstreik geschlossen

Am Donnerstag (8. Februar) können Arztpraxen geschlossen bleiben oder ihre Dienste nur eingeschränkt anbieten. Der Grund: der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) hat im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte (MFA) zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Dieser Streikaufruf richtet sich an alle Medizinischen Fachangestellten und Arzthelfer:innen, die in der ambulanten Versorgung tätig sind, einschließlich der Beschäftigten in niedergelassenen Arztpraxen. Auch Auszubildende und Fortgebildete in diesem Berufsfeld sind dazu aufgefordert, sich an dem ganztägigen Warnstreik zu beteiligen.

In den laufenden Verhandlungen um den Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte und Arzthelfer:innen setzen sich die Beteiligten mit Nachdruck für eine substanzielle Aufwertung dieser essenziellen Berufe im Gesundheitswesen ein. Ein zentraler Punkt der aktuellen Forderungen ist die signifikante Anhebung der Zuschläge für Fortbildung und die Übernahme zusätzlicher Verantwortung. Vorgesehen ist eine Erhöhung der Zuschläge um 7,5 bis 45 Prozent, was über alle Berufsjahre und Tätigkeitsgruppen hinweg einer durchschnittlichen Gehaltssteigerung von 14,6 Prozent entspricht.

Darüber hinaus steht eine tarifliche Inflationsausgleichsprämie in der Diskussion, die mit 2000 Euro für alle Medizinischen Fachangestellten und Arzthelfer:innen ein deutliches Signal der Wertschätzung und Anerkennung darstellen würde. Auch die jährliche Sonderzahlung soll ab dem zweiten Jahr der Betriebszugehörigkeit angehoben werden – und zwar bereits im Jahr 2024 von 70 auf 75 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Forderungen betrifft die Ausbildungsvergütung, die rückwirkend zum 1. Januar um 4,9 bis 5,1 Prozent steigen soll. Zudem ist für Auszubildende ein Inflationsausgleich von 1000 Euro vorgesehen, um die jungen Fachkräfte in Ausbildung in diesen herausfordernden Zeiten zu unterstützen.

Diese Maßnahmen spiegeln das Bestreben wider, die Berufe der Medizinischen Fachangestellten und Arzthelfer:innen nicht nur finanziell aufzuwerten, sondern auch die berufliche Entwicklung und Weiterbildung innerhalb des Sektors zu fördern. Die Tarifverhandlungen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, die Leistungen dieser Berufsgruppen angemessen zu honorieren und eine attraktive berufliche Perspektive zu bieten.

Redaktion

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