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19. Reha-Forum der Deutschen Rentenversicherung Bund

Wie kann Rehabilitation nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden? Mit dieser Frage befasste sich das diesjährige Reha-Forum der Deutschen Rentenversicherung Bund am 26. und 27. Oktober 2022. In Berlin trafen sich rund 550 Gäste aus Kreisen der Rentenversicherung, der Leistungsanbieter, von Verbänden und aus der Wissenschaft.

In einer Videobotschaft begrüßte Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, die Teilnehmenden und dankte ihnen ausdrücklich für ihr Engagement für Prävention, Reha und Nachsorge auch in schwierigen Zeiten. Die Konzepte der Rentenversicherung für die Post-Covid-Reha und die messbaren Behandlungserfolge zeigten, wie verlässlich das vorhandene Behandlungsspektrum der Rehabilitation auch bei neuen Krankheitsbildern sei. Wer mit Veränderungen schnell, professionell und zielführend umgehen könne, sei für die Zukunft gut gewappnet.

Die Gestaltung der Zukunft beginnt immer im Hier und Jetzt“, sagte Roßbach.

„Als großer Träger von medizinischen Reha-Leistungen haben wir Verantwortung in unsicheren Zeiten übernommen“, betonte Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund. „Und das werden wir auch weiterhin tun.“ Zwischen März 2020 und Juni 2022 seien im Rahmen des SodEG fast 850 Millionen Euro an die Vertragseinrichtungen ausgezahlt worden. Zusätzlich habe man rund 200 Millionen Euro an Corona-Zuschlägen überwiesen. „Mit diesen Geldern konnte die Deutsche Rentenversicherung maßgeblich dazu beitragen, die medizinische Rehabilitation als bedeutenden Teil der Gesundheitsversorgung in unserem Land zu schützen“, so Gross.

„Die Corona-Pandemie ist ein starker Impuls für die Digitalisierung der Rehabilitation“, sagte Dr. Susanne Weinbrenner, Leitende Ärztin der Deutschen Rentenversicherung Bund, in ihrem Vortrag.

Gerade aufgrund akuter Probleme wie temporärer Schließungen und Belegungsrückgängen in Reha-Kliniken sei die Entwicklung neuer Formen der Reha-Durchführung weiter vorangetrieben worden. Die örtliche bzw. zeitliche Ungebundenheit digitaler Angebote biete auch in Zukunft große Chancen.

Dem Bundesprogramm rehapro komme eine hohe Bedeutung zu, sagte Andreas Konrad, Leiter der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund. In verschiedenen Modellvorhaben würden hier innovative Maßnahmen, Ansätze, Methoden und Organisationsmodelle im Bereich der Rehabilitation erprobt. Ziel des Programms sei es, Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Erwerbsfähigkeit von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen noch besser erhalten bzw. wieder hergestellt werden kann. Ebenso wichtig sei es, betonte Konrad, die Rehabilitation durch Forschungsprojekte weiterzuentwickeln, dies auch im Hinblick auf Digitalisierungsmöglichkeiten, aber aktuell auch in der Thematik Post-/Long-Covid.

Das Reha-Forum der Deutschen Rentenversicherung Bund findet alle zwei Jahre statt und bietet eine Plattform für den Informationsaustausch zwischen Leistungsträgern, Leistungsanbietern, ihren Verbänden und der Wissenschaft. Die einzelnen Beiträge des Reha-Forums können auf rehaforum.deutsche-rentenversicherung-bund.de abgerufen werden.

Redaktion

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